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    Hermano
    Dare I Say...

    VÖ: 08.11.2004 | Label: Suburban/Soulfood
    Text: Dirk Siepe / Ingo Neumayer

    Vier-Ohren-Test

    Das zweite Unida-Album ist seit Jahren schon im Kasten, doch John Garcias eigentliche Band ist wegen Label-Streitigkeiten immer noch zur Untätigkeit verdammt. Aber zum Glück hat die alte Kyuss-Röhre noch Hermano in der Hinterhand. Eröffnet wird „Dare I Say…“ mit dem tighten Nackenbrecher „Cowboys Suck“, der vom Rest des Albums einiges erwarten lässt. Diese Hoffnung wird zumindest überwiegend erfüllt. Mit der psychedelisch angehauchten Heavy-Rock-Nummer „Life“ schielen Garcia & Co. vielleicht ein bisschen zu sehr in Richtung Kyuss, aber der Song ist nichtsdestotrotz ein guter. Komischer ist das Gefühl da schon bei „Is This O.K.“, das doch tatsächlich nach einem kleinen QOTSA-Ripoff klingt. Dann schon lieber eine groovig walzende Low-Key-Nummer wie „Roll Over“, die stark an spätere The Cult-Sachen erinnert, oder nervös vibrierenden Heavy-Blues à la „Quite Fucked“. Das schleppende „Brother Bjork“ klingt hingegen zu sehr nach Stückwerk und das monoton wabernde „On The Desert“ verläuft sich komplett im Sande. Doch gegen Ende weiß das Album für solch marginale Ausrutscher wieder zu entschädigen. „Angry American“ ist ein fettes Brett mit fiesem Riff, danach lädt der Wüsten-Blues „Murder One“ zum Entspannen ein, bevor Hermano mit dem Vollgas-Rocker „Let’s Get It On“ noch einmal gekonnt zuschlagen.
    9/12 Dirk Siepe

    John Garcia besitzt immer noch eine der prägnantesten Stimmen in der harten Rockmusik. Doch sein Organ bewahrt ihn auch nicht vor der ersten richtig schwachen Platte seiner Karriere. Konnte man beim Debüt noch auf den Projektcharakter verweisen, sieht das nun anders aus. Denn Hermano, so ist zu hören, sind jetzt eine Band. Fragt sich nur: Was für eine? Und: Wann haben die zum letzten Mal auf den Kalender geschaut? Der Style von gestern, dazu noch nachlässig umgesetzt – wer will das hören, heute, im Winter 2004? Hinzu kommt, dass „Dare I Say…“ an einer kraftlosen und abwechslungsarmen Produktion leidet. Doch auch bei bestem Sound würde auffallen, dass die Songs größtenteils Durchschnitt sind, manchmal sogar weit darunter liegen. „Life“ etwa klingt wie eine Kyuss-C-Seite: David Angstrom wärmt Gitarrenfiguren auf, die Josh Homme vor knapp zehn Jahren langweilig wurden. „Angry American“ würde gerne rocken wie Slo-Burn, doch es reicht nicht mal, um einen Papiertiger anzuzünden. Und das trümmernde „Quite Fucked“ ist so simpel und uninspiriert wie sein „go motherfucker, motherfucker go!“-Text. Bei „Brother Bjork“ kommt dann endlich Atmosphäre auf, gebannt verfolgt man den besten Song der Platte bis zum Schluss-Crescendo. Doch die folgende Skizze (Song will man das nicht nennen) „On The Desert“ trübt das Bild sofort wieder. Alles in allem: recht überflüssig.
    4/12 Ingo Neumayer

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