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    The Blueprint
    Phenomenology

    VÖ: 08.11.2004 | Label: Golf/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Ein bunt zusammen gewürfelter Hardcore-Haufen mit einer nervösen bis mühsamen Platte zwischen Ach und Krach, Angst und Bange und Hop oder Top.

    Es ist ja nicht so, dass wir uns gefragt hätten, wie es wohl klingen würde, wenn jemand den Alternative-Metal von Earthtone9, das Industrial-Geboller von Pitchshifter und den melodievernarrten ‚Fat Wreck‘-Punk von Consumed an einen Tisch bringen würde. Nun ist es aber trotzdem passiert, und da kann man dann ja auch gleich sagen: nicht so spannend. Gitarren werden mit blutigen Fäusten geschrubbt, schuldlose Trommeln zu Kleinholz gehauen und strapazierte Stimmbänder rücksichtslos ausgewrungen. Hardcore heißt das dann am Ende wohl, geht passenderweise auch gleich mit einem Refused-Gedächtniseinstieg los und fällt danach höchstens noch mal auf, wenn melodische Lufthol-Passagen dem ganzen Krach die Vorfahrt nehmen. Schon der biestige Opener „Over“ klingt nach Hauen, Stechen und Halsentzündung, das folgende „Broadcast“ schwingt die Axt im gleichen Stil und das vertrackte „The High Cost Of Living“ funktioniert deshalb so gut, weil es die Prügel netterweise nur androht, statt genauso blindwütig zuzulangen. Überhaupt mehren sich im Laufe der Platte die Stücke, die nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen. Dass „Phenomenology“ aber trotzdem und bei allem handwerklichen Können der Blueprint-Männer im Mittelmaß stecken bleibt, liegt daran, dass wenig Songs drauf sind, deren blanke Wut einen nicht kalt lassen würde. Und so war das mit dem Cover-Artwork bestimmt nun auch wieder nicht gemeint.