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    Paul Westerberg
    Folker

    VÖ: 25.10.2004 | Label: Vagrant/Cargo
    Text: Quintus Berger
    5 / 12

    Der Ex-Replacements-Boss versucht weiterhin an alte Glanzzeiten anzuknüpfen. Einmal mehr mit gemischten Ergebnissen.

    Paul Westerberg hat als Chef der Replacements unzählige junge Menschen dazu gebracht, selbst zu Instrumenten zu greifen. Seit dem Ende der Band veröffentlicht er regelmäßig Alben, die allesamt zumindest interessant sind; die Klasse der Arbeiten mit seinen Ex-Kollegen hat er indes nie wieder erreicht. Allen seinen Soloscheiben fehlt das gewisse Etwas, das Westerberg zuletzt bei den beiden Beiträgen zum „Singles“-Soundtrack (1992) aufbrachte, die so ansteckend waren, dass sie, einmal gehört, tagelang im Kopf des Konsumenten herumgeisterten. Leider bildet auch „Folker“ keine Ausnahme von dieser Regel: Polternde Schrammelrock-Songs wie „My Dad“, das von einer herrlich sägenden Gitarre geführte „Breathe Some New Life“ oder das mit phasenweise reichlich schrägem Gesang versehene „Folk Star“ sind durchaus passable Stücke. Jedoch verlaufen die im Grunde guten Ideen allzu oft richtungslos im Sande. So geschehen beim schön beginnenden, dann aber aufgrund penetranter Monotonie schnell langweilig werdenden „Anyway’s All Right“ oder dem sich auch textlich ständig wiederholenden „23 Years Ago“. Apropos Lyrics: Für einen Mann von 43 Jahren mit der dazugehörigen Lebenserfahrung sind die Texte durchgehend enttäuschend. Die müden Schüttelreime von „Jingle“ sowie harmloser Pseudo-Zynismus à la „Folk Star“ mögen ja auf B-Seiten oder als Sampler-Beitrag noch ganz amüsant sein. Auf einem ernst gemeinten Album eines dermaßen einflussreichen Musikers wirken sie eher ärmlich, wenn nicht gar peinlich.

    weitere Platten

    Suicaine Gratification

    VÖ: 01.01.1999

    Stereo/Mono

    VÖ: 01.01.1900