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    Camper Van Beethoven
    New Roman Times

    VÖ: 11.10.2004 | Label: Cooking Vinyl/Indigo
    Text:
    8 / 12

    Geschmeidige 15 Jahre nach der Trennung ein neues Album der Indie-Helden. Geändert hat sich nicht viel – nur krasser ist es geworden.

    Derber Stoff, das. Das Gegenteil von leichter Kost. Obwohl: Zwischendurch wird’s auch immer wieder mal leicht. Nämlich immer dann, wenn David Lowery, Kopf von Camper und die letzten anderthalb Dekaden beschäftigt mit Cracker, schlichte große Rock- und Folksongs rausschüttelt und sie lässt, wie sie sind. Das passiert aber nicht allzu oft, denn merke: „New Roman Times“ ist ein Progrock-Konzeptalbum. Drunter machen diese Herren des gepflegten Americana-Chaos es nicht. Es ist eine Geschichte in 20 Songs über einen texanischen GI, der verwundet, drogenabhängig und schlussendlich seiner Eliteeinheit abtrünnig wird. Verpackt wird das Ganze in Musik, die zwischen sehr amerikanisch und sehr europäisch, zwischen folkloristisch traditionell und visionär rockig, zwischen ambitioniert muckerhaft und humoristisch unperfekt pendelt. Ganz in der Tradition des großen Frank Zappa wird hier Rockmusik nur als eine Basis begriffen, die man willkürlich modifizieren kann. Das erinnert an die wilden Siebziger, an zu viel LSD und penetrante Gitarrensoli; altbacken ist es indes nicht, denn dafür ist der Sound zu kantig, trocken, direkt. Klar ist: So etwas liebt oder hasst man – dazwischen gibt es nichts. Die Älteren unter uns werden aber sicher Spaß damit haben.

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    Tusk

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