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    The Kind Of Bitter
    Regrets

    VÖ: 04.10.2004 | Label: Tumbleweed/Flight 13
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Wirklich ein Jammer: Erst lassen The Kind Of Bitter ihren spröden Indie Pop kaltblütig am Hungertuch nagen. Und dann taumelt er auch noch geradewegs ins Elend.

    Coverversionen prominenter Gassenhauer. Kein Thema, über das man mit Axl Rose sprechen sollte, aber bei Cakes lakonischer „I Will Surivive“-Interpretation hat das zum Beispiel ganz prima hingehauen. Auch The Kind Of Bitter haben sich zwecks Karriere-Starthilfe über ein prominentes Stück hergemacht, mit „Teardrops“ von Womack & Womack allerdings einen jener Songs ausgesucht, den jeder kennt, ohne zu wissen, wie er heißt oder von wem er ist. Aber ihr wisst schon: „Bla bla bla bla / Bla bla bla / Reminds me baby of you“. In diesem Fall geht das völlig in Ordnung, weil die vier Dänen aus der Eighties-Edelschnulze einen richtigen Kind Of Bitter-Song gemacht haben: Gitarren wiegen sich verhalten im Wind, das Schlagzeug scheppert in gemächlicher Frühneunziger-Tradition angenehm unproduziert vor sich hin und Sänger Mikkel Jes Hansen erzählt traurige Liebesgeschichten mit einer Stimme, die von sehr weit weg und ganz woanders zu kommen scheint. Ein bisschen mag das an die unterkühlte Distanziertheit von The Notwists „12“ erinnern, etwa wenn „I Doubt I Have A Heart“ wie zufällig auf den Verzerrer fällt. Dem unergründlichen Zauber des Weilheimer Meilensteins jagen The Kind Of Bitter mit ihren allzu nüchternen und häufig auch ziellosen Songs freilich vergebens hinterher. Auch wenn uns das sehr leid tut.