Face Tomorrow
The Closer You Get

Eigentlich war schon das Debüt „For Who You Are“ eine ziemliche Kraut-und-Rüben-Angelegenheit. Und eine solche ist auch „The Closer You Get“. Aber man kann es auch positiv ausdrücken: Vielseitigkeit ist Trumpf. Bei „Back To The Starting Line“ und „Feel Free“ wähnt man sich bei entkopften A Perfect Circle, Verzweifeltes wie „Prop And Stay“ kennt man von Thursday, „My World Within“ könnte auch von Muse stammen, und beim frech nach vorn preschenden Hit „Sign Up“ schauen gar die Donots vorbei. Von einem geschlossenen Album kann da natürlich nicht mehr die Rede sein, „The Closer You Get“ hat mitunter fast schon den Charakter einer Compilation. Einer ziemlich gelungenen allerdings. Für das gewisse Etwas sorgt Sänger Jelle Schrooten. Sollte es mit Face Tomorrow nicht klappen, könnte er auch locker als Stimmimitator durch die Landen ziehen und mit seinem Repertoire ganze Abende füllen. Dass diese Band tatsächlich aus Holland stammt, ist schwer zu glauben. Denn abgesehen von den etwas plumpen Texten halten Face Tomorrow in jeder Hinsicht dem internationalen Vergleich stand. „Open up your feelings“. Aber ja doch.