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    The Judas Cradle
    Too Bad They're All Dead

    VÖ: 15.08.2004 | Label: Eulogy / Green Hell
    Text: Falk Albrecht
    10 / 12

    Artpunk, der in die Beine geht, liefern Ikara Colt mit ihrem Zweitling und verfeinern die Qualitäten ihres Debüts mit einer härteren Note, ohne die Eingängigkeit zu vergessen.

    Eine Tour de Force, die in ihren Bann zieht, stellen die zwölf Song von „Modern Apprentice“ dar. Gekonnt werden Vorbilder à la Sonic Youth, The Stooges oder The Fall zitiert, ab und an sorgen die Gitarren für schwere Untertöne, derer sich Lemmy nicht geschämt hätte, während das Schlagzeug eindringlich und herrlich altmodisch geprügelt wird. Zwei Bässe schaffen eine drohend dunkle Grundstimmung, in der die Keybaords hell aufblitzen. Dazu passt der schnoddrige Gesang Paul Resendes, der sich lakonisch über die treibenden Songs legt und in der Stimme der Gitarristin Claire Ingram seinen Gegenpart findet. Trotz der scheinbar ungezügelten Energie haben Ikara Colt die Melodie nicht vergessen: „Wake In The City“ besticht durch ein eingängiges Grundthema, zum Beat von „Modern Feeling“, der fast schon funky wirkt und entfernt an Radio 4 erinnert, darf getanzt werden. Schizophrene Untertöne fehlen nicht: Bei „Im With Stupid“ oder „Rewind“ schüttelt man hemmungslos den Kopf, während „Waste Ground“ eine langsame, düstere Nachdenklichkeit verbreitet. Bei aller Vielfalt verliert das Londoner Quartett keineswegs die Kontrolle, und produziert von Alex Newport (At The Drive-In, Icarus Line, The Locust) entpuppt sich „Modern Apprentice“ als intelligenter, mitreißender Bastard.