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    Tele
    Wovon sollen wir leben

    VÖ: 04.10.2004 | Label: Tapete/Universal
    Text:
    6 / 12

    Tele tun erwachsen: Ganz, ganz weiche Rockmusik für melancholische Altbaubewohner.

    Sorry Jungs, aber der Opener „Wenn Du gehst“ klingt wie Mike & The Mechanics. Wenn das Absicht war, dann sollte hiermit das Feilschen um Geschmacksgrenzen beendet werden: Fleetwood Mac sind das Äußerste. Wer weiter Richtung Straßenmitte drängt, versinke im weichen Teer. Man fragt sich danach ängstlich, wie das zweite Vollwerk der entspanntesten unter den entspannten deutschen Bands weiter gehen wird. Nun ja: In „Es kommt ein Schiff“ singt Franceso Wilking: „Sing ein Lied wenn du weißt wie es geht“ – und weiß es selbst am besten: „Es geht uh hu hu, es geht ah ha ha.“ Und dann erklingt eine Keyboard-Fanfare, wie sie es einst bei Van Halen tat. Irgendwo, irgendwie, irgendwann kommt dann bei „Falschrum“ ein NDW-Synthie des Weges und soll uns zum Tanzen bringen. Es ist die Single und hat ein paar englische Zeilen. Eine Nummer für Berlin, dorthin sind Tele – früher Freiburg – übergesiedelt. „Diese Welt ist falschrum“, klingt es aus den glücklich-melancholischen Altbauten im Herzen eines erregten Landes, das die Montagsdemos wiederentdeckt hat. Sowas kommt heute provokanter als der wildeste Hardcore-Klopfer: schnippende Finger, Marimbas, Wah-Wah-Gitarren. Nein, Schlager ist das nicht. Dafür sind die Verweise viel zu clever. Stevie Wonder, Prefab Sprout, Steely Dan – alles wohlüberlegt rezipiert und verarbeitet. Dann tatsächlich das Saxofon-Solo als letzter Beweis: Tele machen Softrock, wie er Mitte der 80er im ZDF in der Sendung „Solid Gold“ lief. Moderator damals war Thomas Ohrner, und der fand Mike & The Mechanics richtig gut.

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