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    Gwen Stefani
    Love, Angel, Music, Baby

    VÖ: 22.11.2004 | Label: Universal
    Text: Daniel Gerhardt
    5 / 12

    Knallbunt, quietschvergnügt und vom Chaos besessen: Gwen Stefani hat eine Soloplatte gemacht und geworden ist sie ganz genau so, wie Gwen Stefani nun mal ist.

    Es hatte sich ja schon mit der letzten No-Doubt-Platte angekündigt, dass es höchste Zeit ist für einen Alleingang von Gwen Stefani. Während sich die Band auf „Rocksteady“ nämlich in ihrer Komparsenrolle irgendwo zwischen Reggae, Pop und tausend anderen Sachen verhedderte, blühte ihre exaltierte Frontfrau plötzlich auf wie ein Hefeteig. Und so hat sie nun zusammen mit nicht weniger als neun verschiedenen Produzenten eine Platte gemacht, die so sehr nach 80er-Jahre-Bubblegum-Pop klingt, dass man eigentlich die alte „Formel 1“-Sendung wieder aufmachen müsste, um ihr einen passenden Rahmen zu geben. Schon durch die hartnäckige Vorabsingle „What You Waiting For?“ jauchzt, ächzt und schluchzt sich Gwen wie Madonna zu „Like A Virgin“-Zeiten. Für den Retro-Bouncer „Hollaback Girl“ haben ihr die Neptunes einen ihrer patentierten Beats mit minimalem Aufwand und maximalem Ertrag gezaubert. Und wenn sie mit Outkast-André im zerschossenen „Long Way To Go“ durchbrennt, werden sich die üblichen Verdächtigen ziemlich anstrengen müssen, um das nicht ganz schön geil zu finden. Leider kommt Mrs. Gavin Rossdale aber weder um die obligatorische zweite Nummer mit Eve, das flundernplatte „Rich Girl“ herum. Noch kann ihr völlig überdrehtes, aufgetakeltes Solodebüt das Niveau seiner drei Gewinner auf lange Sicht halten. Wer Gwen Stefani deshalb nun aber vorwerfen will, sie hätte sich endgültig an den Mainstream verkauft, der hat einfach nicht verstanden, worum es hier geht. Die ist halt wirklich so. Auch wenn es manchmal wehtut.