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    Vast Aire
    Look Mom... No Hands

    VÖ: 03.05.2004 | Label: Chocolate Ind./Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Dunkel-kranker Stoff aus dem ‚Def Jux‘-Umfeld. Das Zelebrieren düsterer Monotonie im HipHop.

    Dem Eingeweihten ist Vast Aire kein Unbekannter mehr, galt er doch vor zwei Jahren als Lead-MC der außerordentlich geschätzten Cannibal Ox als Mann der Stunde im ernsthaften Hardcore-Genre. Jetzt macht er’s solo und keinen Deut schlechter: „Look Mom… No Hands“ ist eine Lehrstunde des minimalistisch knarzenden HipHop, dessen Hauptakteur einen ganz eigenen Reimstil zwischen kontroversem Storytelling und lässig rollendem Wortfluss sein Eigen nennt. Unter all den Tausend MCs, die in den letzten 20 Jahren die Kunst des gesprochenen Wortes neu erdacht haben, findet sich wohl keiner, der so gekonnt neben dem Flow hängt, ohne aus dem Groove zu kommen. Und dann sind da noch die wunderbar hakenden, kompromisslos harten Produktionen von Menschen, die anders und vor allem weiter denken: die Beatminerz, Jake One, RJD2 oder Madlib, der sich insofern glatt selber Konkurrenz macht (vergleiche: Review zu Madvillain in diesem Heft). Auch an der Vocal-Gästefront kommen einige schwere Jungs zusammen: Doom, Aesop Rock, Blueprint oder der altgediente Sadat X von Brand Nubian, deren Geistes Kind Vast Aire ohnehin zu sein scheint. Eine überzeugend schräg hängende Veranstaltung ist das, mit dem Punch am richtigen Fleck und einer Eigenwilligkeit, wie man sie nur noch selten im aktuellen HipHop-Geschehen findet. Gekauft.