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    The Butterfly Effect
    Begins Here

    VÖ: 19.07.2004 | Label: Modern Music/Sony NEO
    Text: Patrick Großmann
    7 / 12

    Australien im Math-Rock-Rausch: Eine unoriginelle New-Metal-Produktion und unverhohlenes Schielen auf diverse Kapazitäten des Genres verhindern höhere Weihen.

    Vier junge Menschen aus Brisbane im Werkzeug-Fieber gefällig? Neben Dredg und den Deftones haben The Butterfly Effect allem Anschein nach die eine oder andere Tool-Scheibe im Plattenschrank und diese vor dem Canossa-Gang in den Proberaum des Öfteren gehört. Kein Vertun: Es gibt wahrlich unspannendere Vorbilder. Nach einem bedrohlichen Intro von kristalliner Intensität stößt man uns hinein in einen träge dahin treibenden, spielerisch ausgebufften Ozean zwischen Wucht und Fragilität, bei dem zunächst Clint Boges fesselnde Qualitäten am Mikrofon auffallen. Lässt die Band ihrem talentierten Sänger genug Luft zum Atmen wie im kurzweilig arrangierten Einstieg „Perception Twin“ oder dem fesselnden „Crave“, geht die Rechnung auf und man kauft ihr den seelischen Unbill ab. Andere Songs, etwa „Without Wings“, das mit schicksalhaften Streichern und furiosem Finale wuchert, oder der Stampfer „Always“, führen gewinnbringend Dynamik respektive zündende Refrains ins Feld – selbst wenn Letzteres nicht nur gesanglich arg penetrant auf Tuchfühlung mit den Deftones geht. Häufig jedoch versalzen Kleinigkeiten die Suppe: Effekt-überladene, matschige Gitarrensounds bei „Beautiful Mine“. Aufgesetzt wirkende Emphase. Ein stumpfer B-Teil ohne zwingende Gesangsmelodie in „Consequence“, das man leider berechnend auf New-Metal-Krawall gebürstet hat. Zu vieles wirkt inkonsequent. Als hätten sich die B-Mannschaften der oben angeführten Kapellen zum Fachsimpeln bei French Fries und Burgern verabredet – ohne zu wissen, wer was mitbringt. Begins here. Goes where? Abwarten und Diät-Coke trinken.

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