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    The Vandals
    Hollywood Potato Chip

    VÖ: 19.07.2004 | Label: Kung Fu/Rough Trade
    Text: Ingo Neumayer
    4 / 12

    Mehr Gerontostarrsinn als Altersweisheit: 24 Jahre in Punkrock-Diensten hinterlassen Spuren.

    In einer Karriere, die ein knappes Vierteljahrhundert dauert, ist immer Platz für ein schwaches Album. Das kommt in den besten Familien vor. Wenn aber auf den beiden letzten Platten das Gelbe vom Ei nur zu erahnen ist, stimmt was nicht im Verhältnis zwischen Anspruch der Band und Erwartung der Hörer. Denn wie schon auf „Internet Dating Superstuds“ (2002) verweigern sich die Vandals auch mit ihrer neuen Platte konsequent und umschiffen ihre Stärken bewusst: Poppigen Punk mit Widerhakenmelodien und klar rockenden Arrangements findet man auf „Hollywood Potato Chip“ viel zu selten. Stattdessen regiert hektisches Gezimmer und atemloses Gebretter: Warren Fitzgeralds Gitarreneskapaden überschreiten gerne mal die Grenze zur Selbstdarstellung und nerven schnell und stark, und auch Überdrummer Josh Fresse wirbelt, prügelt und hibbelt viel zu viel und kleistert somit Strukturen eher zu, als sie zu betonen. Auch Witz und Charme, die die Band früher im Übermaß versprühte, kommen nur noch selten so treffend auf den Punkt wie bei „Christian Or Canadian“, einer Abrechnung mit den Creeds und Nickelbacks dieser Welt („he’s wearing a sweater like ’98 Vedder / but it’s 2002 and the song could be better“). Eher zum Heulen als zum Lachen ist auch das Cover von „Don’t Stop Me Now“, einem der großartigsten Queen-Songs, geraten. Das kann und muss man nicht verstehen. Immerhin, ihre Punk-Attitüde hat sich die Band bewahrt: Kompromisse wurden keine gemacht. Hits leider auch nicht.

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