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    The Cribs
    dto.

    VÖ: 22.03.2004 | Label: V2/Rough Trade
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    The. Wer es nicht mehr hören mag, kann jetzt gerne ausschalten, denn das hier ist so ‚The‘, wie man es sich eben vorstellt. Charmant, verschmockt, unprätentiös aus der elterlichen Garage gerockt. Klar muss aber auch sein, dass es immer solche Bands gegeben hat. Natürlich nicht immer mit The Plattenvertrag auf The Majorlabel. Nur mit The Importsingle vom Spinnerhändler um The Ecke. Soll man das The Cribs vorwerfen? Selbst Schuld. Wer ein Herz für große Melodien im schmalen Soundgewand hat, mag sich hier gar an die ersten EPs von The Ash erinnern. Fakt bleibt: Ein guter Popsong klingt meist in unkitschiger Reduktion besser, auch wenn Stargast Bobby Conn als Produzent den Brüdern ein ziemlich nacktes-rappeliges Soundgewand an den Rock gezimmert hat, das den Libertines und Strokes gar zu ähnlich erscheint. Was bleibt: Die üblichen knapp 36 unterhaltsame Minuten mit etlichen Höhepunkten („Learning How To Fight“, „What About Me“) und ohne die geringste historische Wichtigkeit – mehr sollte man in einem solchen Fall auch einfach nicht verlangen. Songs schreiben können The Cribs, Elan und Spielfreunde sind in ausreichendem Maße vorhanden. Und wer sich von skrupellosem Kalkül hereingelegt fühlt, täte besser daran, sich auch mal fallen zu lassen: Manchmal fühlt sich das richtig gut an.

    The Jan Bauckhorn 9

    Ich hasse Wiederholungen. In meinen Texten. Im Radio. Bei Fernsehserien. Ganz besonders aber, wenn es um Platten geht. Das Zauberwort, das uns Musikkonsumenten in stets neu verpackter, ewiggleicher Version um die Ohren geblasen wird, heißt – Sie ahnen es bereits – ‚Garage Rock‘. Schenkt man den Zeilen der Plattenfirma Glauben, dann sollen The Cribs von so ziemlich allem beeinflusst sein, was gut und kredibel ist: Rock’n’Roll, Motown, The Smiths, The Beatles, Sonic Youth, sogar The Temptations. Liebe Leute, bitte: Nur weil etwas undefinierbar vor sich hin dilettiert, haben wir es nicht automatisch mit einem stilistischen Tausendsassa zu tun – sondern mit einem verhätschelten Häufchen Elend, das im Proberaum hätte bleiben sollen! Selbstredend vereinen die drei lärmenden Nullen von den Cribs nahezu alles, was man sich auf dem Coolness-Supermarkt kaufen kann, wenn’s mit dem Talent hapert: Sie kommen aus London (vgl. The Libertines) und haben den richtigen Friseur. Sie sind Brüder oder tun zumindest so (vgl. Kings Of Leon, The Datsuns u.a.). Sie haben sich über ein renommiertes Indielabel (‚Wichita‘) hintenrum an die Industrie verhökert. Vor allem aber beherrschen sie als echte Rock-Rebellen ihre Instrumente nicht, und ihr Gesang klingt entweder schräg oder – schlimmer noch! – nach Crash Test Dummy Brad Roberts. Jung sein und hip aussehen sollen sie, das reicht für Berlin-Mitte-Spacken und MTV. Mir allerdings auch. Wie gesagt: Ich hasse Wiederholungen.

    Patrick Großmann 2

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