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    Ani Difranco
    Educated Guess

    VÖ: 09.02.2004 | Label: Righteous Babe
    Text:
    4 / 12

    Minimaler und spröder Avantgarde-Folk der Künstlerin, die alles alleine macht und „Feminismus“ für „the coolest F-Word ever“ hält.

    Zuallererst und immer wieder verdient Ani diFranco Respekt. Vor 15 Jahren begann ihre Karriere mit einem Koffer Kassetten und Akustik-Gigs in Bars. Heute – Labelgründung, 18 Alben und 200 Gigs pro Jahr später – besinnt sie sich mit „Educated Guess“ ihrer Wurzeln. Die Frau und die Gitarre: Das Konzept verspricht intimes Erleben. Doch leider wirkt „Educated Guess“ über die gesamte Länge wie vertonter Selbstzweck. Klar, es geht hier um Inhalte („I am an all powerful amazon warrior“ aus „Origami“) und irgendwie auch um ein Gesamtkunstwerk. Man schaue sich nur das prachtvolle Booklet mit zusätzlichen Gedichten und Illustrationen an. Zudem stecken die Songs voller Emotionen: private Erinnerungen, politische Wut. Doch das Medium Musik versagt hier als Übermittler dieser Gefühle, und das ist für eine Singer/Songwriterin schon eine traurige Feststellung. Nehmen wir den Song „Swim“: Eine lyrisch mehr als beachtliche Besinnung auf eine erloschene Liebe, neben deren Text diFranco eine bewegende Zeichnung aus eigener Hand gedruckt hat. Ein kongenialer Song könnte jetzt zu Tränen rühren, doch die avantgardistische Dissonanz kappt die Bindung zwischen Künstlerin und Hörer. Zu oft passiert diese Entfremdung, als dass „Educated Guess“ nicht als misslungenes Projekt einer Frau zu bewerten ist, die ihre Bedeutung überschätzt hat. Der Respekt jedoch bleibt, und wer auf diFranco neugierig geworden ist, dem sei das 95er-Album „Not A Pretty Girl“ ans Herz gelegt.

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