Ten Foot Pole
Subliminal Messages

Denn wem Bands wie Bad Religion, Lagwagon oder No Use For A Name heute zu gediegen klingen und wer die Zeit vermisst, in der Fat Mike juvenile Ohrwürmer aus dem Ärmel schüttelte, der kann Ten Foot Pole weiterhin vertrauen. Die spielen mit „Still Believe“ oder „Last Call For Russell’s Balls“ Hochgeschwindigkeitsnummern, als wären die Mittneunziger-Platten der Satanic Surfers gerade erst erschienen und ein galoppierendes Schlagzeug sowie melodische Refrains immer noch der letzte Schrei. „Your World“ harmoniert an der Grenze von Melodypunk zu College-Pop und routiniert hält man die Waage zwischen (post-)pubertärem Fun, Lebensbejahung, Skater-Beschallung, leichter Melancholie, Herzwärm- und Schrubb-Schrubb-Gitarre, Pop-Rotz und Fat Mike-Stimmähnlichkeitswettbewerb. Ungewöhnlich ist einzig der unversöhnliche Einstieg „Wake Up (and Smell the Fascism)“, in dem die Band den Weltverbesserungs-Fans mitteilt, dass man die üble „menschliche Natur“ und die garstige Realität kaum verändern kann. Dies und die Geschichte der von Israels Bulldozern getöteten „Rachel Corrie“ dürften TFP bei politisch besonders korrekten Genossen unbeliebt machen.