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    Ryan Adams
    Rock N Roll

    VÖ: 03.11.2003 | Label: PolydorIsland/Universal
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    „This Is It“ – damit geht sie los, die fulminante Revue des Ryan Adams: 80s-Keyboards, Vines-Emotionen und natürlich Strokes-Gitarren. Dann kommt „Shallow“: AC/DC-Riff im Intro, Cobain-Timbre in der Strophe, Oasis-Seligkeit im Refrain. Gerade erst zwei Stücke sind vorbei, und schon hat der Wilderer nichts ausgelassen. Die Sache hat Methode: Adams klaut lieber ungeniert, als sich als ‚the one and only‘-Fake lächerlich zu machen. Natürlich lädt das Konzept zum Ratespiel ein: Wer erkennt die meisten Originale? Doch, liebe Statistiker, es fehlt die Luft zum Rätseln. Adams reiht in der ersten Hälfte unbarmherzig Hit an Hit. Dem geerdeten Rocker „1974“ folgt das Juwel „Wish You Were Here“: Drei Minuten purer Pop, leidenschaftlich und melodisch. Dann geht’s ins Stadion: „So Alive“, das sind U2 zu Zeiten von „Pride“. Adams‘ Stimme kippt nach oben, der Wave-Beat treibt nach vorne und die Gitarren klingen glorios. Im Laufe der Zeit wird „Rock N Roll“ nicht schwächer, nur bescheidener. Adams gedenkt den seligen und fast vergessenen Grant Lee Buffalo („Luminol“) und den Smiths („Anybody Wanna Take Me Home“), von denen er auch die rarsten Platten besitzt. „She’s Lost Total Control“ beleiht im Titel die Wave-Pioniere Joy Divison und musikalisch deren legitime Nachfolger Interpol. Vom Country-Rock aus Whiskeytown-Zeiten ist nichts mehr zu hören. Auch die geschniegelten Balladen seiner ersten Solo-Alben, mit denen er als „neuer Bob Dylan“ die Schönheiten Hollywoods bezirzte, haben hier keinen Platz. This is it: Rock’n’Roll in seiner Essenz.
    André Boße 10

    Mal eben mit frechem Kurzhaarschnitt und enger Jeansjacke fürs Cover posieren, die neue Scheibe ganz schelmisch in Spiegelschrift „Rock N Roll“ nennen und sie als „echt strokig“ anpreisen zu lassen – sorry, verehrter Herr Adams, aber das ist wirklich eine halbgare Nummer. Als Opener eine Hymne mit weit ausgebreiteten Armen, augenzwinkernd „This Is It“ betitelt, die auch tatsächlich nett, wenn nicht sogar großartig ist. Das folgende „Shallow“ erinnert zunächst sogar angenehm an die späten Screaming Trees, wird aber leider bald auch seinem Titel gerecht. Das ist flacher MOR-Rock, Springsteen light, typisch amerikanisch, immer auf die Standards vertrauend. Das U2-mäßige „Wish You Were Here“ geht noch in Ordnung, aber „So Alive“ ist denn so eklig schmachtender Soft-Powerpop, dass er vielleicht sogar den Simple Minds peinlich wäre. In dieser Gesellschaft kommt ein Song wie „1974“ mit seiner Stooges-Attitüde leider nur pseudo-hart und aufgesetzt rüber. Gut ist diese Platte immer dann, wenn der Einfluss des ‚Spiritual Advisors‘ Jesse Malin zu spüren ist. Mit ihm zusammen als The Finger hat Adams ja bewiesen, dass mit ihm gut Punkrock machen ist. Und so ist „She Lost Total Control“ wirklich schön abgedreht, das schnodderige „Note To Self: Don’t Die“ rockt ebenfalls sehr souverän, und auch „The Drugs Not Working“ mit den traurigen Surfgitarren ist ein kleiner Hit. Für ein gutes Album reicht das leider nicht ganz.
    Dirk Siepe 6

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