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    Daily Milk
    What Are You Waiting For?

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Meisterbetrieb/Alive
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    Bericht aus Bremen: Daily Milk haben zu allem eine Meinung und packen sie in zehn Songs, von denen keiner wie der andere klingt.

    Hier hat sich aber jemand ordentlich was vorgenommen. Ein Statement zur Lage der Nation im Allgemeinen und den Problemen der Musikindustrie im Speziellen soll „What Are You Waiting For?“ sein. Und mit enttäuschten Erwartungen an das Depri-Deutschland des neuen Jahrtausends ebenso abrechnen, wie mit talentlosen „Künstlern“, die ihre Seele gegen ein Kombipaket aus Plattenvertrag und Schönheits-OP eintauschen. Dass das Wort zum Sonntag in der Daily Milk-Version trotzdem interessanter ist als sein TV-Gegenstück, ist den erstaunlich selbständigen Songs ihres Debütalbums zu verdanken. Diese wollen nämlich weder zum schlauen Pop aus Weilheim, noch zur alternativrockenden Koblenz-Knigge und schon gar nicht zu Kaspern wie Suit Yourself und Konsorten passen. Stattdessen machen sie einfach, was sie wollen, richten sich wie der Opener „You’re Standing In My Way“ über Umwege zu satten Hymnen auf oder rocken sich wie das treibende „Like Anybody“ mit Schmackes und dem Kopf zuerst durch die Wand. Das Einzige, was man „What Are You Waiting For? “ dann auch wirklich vorwerfen kann, ist, dass es zu viel zugleich sein will. Die übertriebene Effekthascherei um die eigentlich doch charakterfeste Stimme von Bandboss Dr. Peanut wäre nun gar nicht nötig gewesen, und auch der ein oder andere Song hätte weniger dick eingekleidet sicher besser hingehauen. Wer sich aber wiederum fürs Erste mit einer Breitbild-Ballade wie „Wasted“ verabschiedet, darf dann auch gerne wiederkommen. Bis dahin.