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    Damageplan
    New Found Power

    VÖ: 16.02.2004 | Label: Eastwest
    Text: Martin Iordanidis / Patrick Großmann
    Vier-Ohren-Test
    Damageplan - New Found Power

    Vier-Ohren-Test

    Pantera sind klinisch tot. Wer mit Dimebag Darrells und Vinnie Pauls Nachfolgecombo Damageplan amtliche Leichenfledderei erwartet hat, liegt natürlich vollkommen richtig. Die Gebrüder Hartholz haben mit „New Found Power“ nicht wirklich neue Universen erschlossen. Mit den 14 tendenziell erfreulichen Tracks wollen die Anselmo-Geschädigten abrocken, ohne dabei dem geneigten Panterianer ans Bein zu pinkeln. Das gelingt ihnen wohl, verzieren die einstigen Cowboys from Hell ihr Stakkato-Riffing doch immer noch gern mit krachledernem 80er-Hardrock und feisten Dudelsoli. Selbstzitate aus 22 Jahren Pantera-Geschiche wie in „Pride“ und „Cold Blooded“ bleiben da natürlich nicht aus. Auch Neuzugang Patrick Lachman ist daran nicht ganz unschuldig, mimt er wie sein Vorgänger doch zu gern den Klon aus Brüllbirne und Spandexrocker. Mit Nackenbrechern wie „Fuck You“ und „Explode“ langen die Herren nach wie vor gerne in die Thrash-Metal-Kiste, um sich dann dem zu widmen, was einmal die Zukunft dieses Pantera-Überbleibsels werden könnte: Tiefergelegte Alice In Chains-Hommagen („Save Me“), „Planet Caravan“-artige Halbballaden wie „Soul Bleed“ und die hoffnungsvolle Aussicht, dass neben Anthrax nun auch eine andere altgediente Mannschaft den Power Metal ins Altenteil hievt, ohne dabei völlig peinlich zu wirken.
    8/12 Martin Iordanidis

    So so, Pantera goes New Metal. Respektive das, was von der texanischen Schwerlast-Prolleria noch übrig ist. Bereits nach den ersten Tönen wird deutlich, dass der anbiedernde Versuch der Gebrüder Darrell, den nach Phil Anselmos Abgang Leck geschlagenen Shred-Kreuzer auf modernere Füße zu stellen, kläglich zum Scheitern verurteilt ist. Fangen wir bei Neuzugang Pat Lachman (!), übrigens einst Gitarrist für Mr. Halford, an. Der ist zwar alles andere als eine ebensolche Nummer, kann seinem Vorgänger aber in keiner fuckin‘ Sekunde die fuckin‘ Bierbüchse aus der Pranke schlagen. Auch wenn er noch so „Cold Blooded“ und voller „Pride“ (vielleicht die einzige halbwegs gelungene Nummer) daher kotzt. Anselmo hat definitiv arg einen an der Waffel – aber Aggressionen in Laute umsetzen: das kann dieses Asi-Urviech wie niemand sonst. Dahin ist sie, die am Ende waldschratige Identität. Fuck! Natürlich henkert man nach wie vor quer durch krumme Takte, malträtiert die Doublebass, soliert sich das Resthirn aus der Birne bis der Arzt kommt. Und doch fehlt hier nahezu alles, was Pantera groß gemacht hat. „Wake Up“, „Reborn“, „Explode“ – dumpfe Walzen ohne kompositorischen Sinn auf dem Weg ins Nirgendwo. Lippenbekenntnisse allesamt. „Save Me“ und das peinliche „Blink Of An Eye“ wagen gar den offenen Vorstoß gen Hit-Refrain. Da stört’s kaum noch, dass die „Texte“ naturgemäß auf dem geistigen Niveau eines reaktionär veranlagten, alkoholisierten Dampfbügeleisens verharren. Ein Totalschaden, zweifellos.
    3/12 Pat fuckin‘ Bigman