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    Eagles Of Death Metal
    Peace Love Death Metal

    VÖ: 10.05.2004 | Label: Southern/Soulfood
    Text:
    10 / 12

    Er könnte vermutlich auch mit Jürgen Drews eine coole Band aufmachen: Was Josh Homme momentan anfasst, verwandelt sich automatisch in Gold.

    Den grotesken Vorab-Hype um die Band, von der außer der sexy rockenden Hörprobe „I Only Want You“ auf der EODM-Homepage nichts bekannt war, hat Homme geschickt gesteuert. Dabei ist Josh hier ’nur‘ der Drummer, der seinen Job simpel, trocken und unspektakulär erledigt. Die Eagles sind das uneheliche Kind von Jesse ‚Devil‘ Hughes, einem komplett Verrückten mit sehr seltsamen Ansichten. Spätestens beim dritten Track „So Easy“ fragt man sich aber, ob es wirklich Jesse Hughes ist, der da singt. Stimme und Tonlage klingen stark nach seinem Mentor Homme, aber Hughes gibt auch unumwunden zu, dass sein Jugendfreund ein genauso großer Einfluss für ihn war wie Elvis. Und er singt nicht nur genauso hoch wie Josh, auch sein Songwriting ist deutlich von Hommes sonstigem Schaffen beeinflusst. Trotzdem hat Hughes sich hier zu 100 Prozent selbst ‚verwirklicht‘ – gut die Hälfte der 15 Songs handelt von der Trennung von seiner Frau, für die Jesse nicht gerade die besten Wünsche parat hält. So ist das spärlich instrumentierte Blues-Gezupfe „Midnight Creeper“ eine böse Phantasie über einen Killer, der nachts ins eheliche Schlafgemach einbricht und die Ex-Gattin niedermetzelt. Auch „Speaking In Tongues“ ist alles andere als eine zärtliche Hymne an die Mutter von Jesses Sohn. Die Nummer kommt vergleichsweise heavy, hat definitiv Hitcharakter und ist als Singleauskopplung eine gute Wahl, zumal hier mit Brody Dalle (Distillers) sogar die Handclaps prominent besetzt sind. „Wastin‘ My Time“ klingt wie eine Neuauflage von „John Brown“ von den Masters Of Reality und ist auch so gedacht – schließlich gehört auch das EODM-Gründungsmitglied Chris Goss zu Jesses Helden. Der schrammelige Sound dieser in wenigen Tagen eingespielten Platte ist ebenfalls Kalkül und passt zu den Songs. Zumindest zu den 14 von Jesse. Die Stealers Wheel-Coverversion „Stuck In The Middle With You“ ist verzichtbar, ansonsten hat man es mit feinstem Lo-Fi-Country-Trash-Sex-Rock zu tun.

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