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    Tiger Army
    III: Ghost Tigers Rise

    VÖ: 28.06.2004 | Label: Hellcat/SPV
    Text: Ingo Neumayer
    7 / 12

    Der Löwe mag der König des Tierreichs sein, das Psychobilly-Land jedoch wird regiert von seinen gestreiften Kollegen.

    „Tiger Army never dies!“ Der großspurige Schlachtruf zur Eröffnung, hier macht er Sinn. Denn Fred Hell, der Schlagzeuger der Band, hat Übles erlebt im letzten Jahr: Viermal schoss ein Einbrecher auf ihn, eine Kugel steckt immer noch in seinem Kopf. Doch die Herren Hell, Nick 13 (Gesang, Gitarre) und Geoff Kresge (Bass) sind Könige im Stehaufmännchenmachen; wer sich seit acht Jahren im US-Minderheitensport Psychobilly (dort noch unbeliebter als Handball!) versucht, gehört definitiv zu den Getriebenen. Diese Leidenschaft atmet auch das dritte Album des Trios und ist spürbar in jedem Kontrabass-Schlag, jeder Danzig-Melodiewendung, jeder Zeile Horrorspuk-Lyrik. Schnell wird klar, warum die Tiger Army das Genre regiert: Einerseits werden Traditionalisten bei der Stange gehalten, andererseits heftet sich die Band nicht stur ans enge Psychobilly-Schema, sondern wagt immer wieder Ausflüge in die Nachbarländer: „The Long Road“ gerät zur Pop-Nummer mit Country-Versätzen, „What Happens?“ erinnert an die „Munsters“-Titelmelodie, bei „Rose Of The Devil’s Garden“ schmückt man sich sogar mit 80s-Gitarren und Wave-Touch, während der Refrain bei Blue Öyster Cults „Don’t Fear The Reaper“ wildert. Leider macht die Platte gegen Ende hin etwas schlapp und verlässt sich zu sehr auf Bewährtes, zudem hat man ziemlich an der höchst statischen Produktion von Nick 13 zu kauen: Besonders die Rhythmus-Sektion klingt dünn, steril und stellenweise erschreckend zahm. Schade, denn eigentlich war hier mehr drin.

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    dto.

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