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    Euroboys
    Soft Focus

    VÖ: 26.07.2004 | Label: Virgin/EMI
    Euroboys - Soft Focus

    Vier-Ohren-Test

    Die Zeiten von instrumentalen Surf-, Easy Listening- und Sixties-Sounds sind endgültig vorbei. Die Euroboys 2004 machen schöne Musik für weich gesottene Gemüter. Doch nicht nur Hippies dürfen sich freuen, dass es nach dem letzten Album „Getting Out Of Nowhere“ nun endlich wieder neues Material der Band aus Oslo gibt. Die Songs von „Soft Focus“ sind nämlich so potent, dass man ganz ungeachtet musikalischer Scheuklappen viel Freude an der Musik haben wird. Das knackige „One-Way Street“ ist dabei zwar der einzige offensichtliche Hit des Albums und wurde deshalb zielsicher als erste Single ausgewählt, doch auch der ruhigere Rest der Platte ist sehr eingängig und zündet spätestens nach dem dritten Hördurchlauf. Knut Schreiners (nur bei Turbonegro firmiert der Rodeogitarrist unter dem Spitznamen Euroboy) nasaler Gesang erinnert manchmal ein wenig an Ride oder Teenage Fanclub und ist trotz seines relativ dünnen Stimmchens längst ein unverzichtbarer Pluspunkt des nicht mehr nur auf die Kraft der Gitarren vertrauenden Euroboys-Sounds geworden. Anklänge findet man fast bei jedem Song – „Fears Be Gone“ hat einen leichten Beach Boys-Touch, „Good Enough“ erinnert an frühe Pink Floyd und beim Titelsong schimmern dezent Lovin‘ Spoonful durch – doch von irgendwem ein Abklatsch zu sein, davon sind die Euroboys Lichtjahre entfernt.
    Dirk Siepe – 9

    Die Euroboys sind umgezogen. Vom Süden Norwegens an die kalifornische Westküste. Und zwar nicht auf herkömmlichem Weg, sondern mit einer Zeitmaschine, die auf minus 30 programmiert war. Ist das schlimm? Nun, gegen eine Luftveränderung kann man ja gar nichts einwenden, doch die Probleme fangen an, wenn man die Koffer nicht richtig gepackt hat. Denn die Truppe um Turbonegro-Gitarrist Knut Schreiner hat offensichtlich nicht nur die Streichhölzer für das Feuer verloren, das einstmals in dieser Band loderte, selbst für den Pfefferstreuer war kein Platz. Vor den Aufnahmen zu dieser Platte sind die Euroboys wohl ins falsche Retro-Fass gefallen und haben sich an einem Zaudertrank aus angefolktem Träumerle-Gitarrenpop besoffen. All die drögen Momente von Byrds, Love und The Band, destilliert zu kraftlosem Saft. Weich wie eine Komödie mit Meg Ryan, zahnlos wie Uropas Unterkiefer – der Peace, den diese Platte ausstrahlt, wird selbst erklärten Pazifisten zuviel. Die Kartoffeln sind im Feuer, da nützen auch die paar gelungenen Nummern wie das leicht psychedelische „Good Enough“ oder „One Way Street“, das an die famosen Shins erinnert, nichts mehr.
    Ingo Neumayer – 4

    weitere Platten

    Getting Out Of Nowhere

    VÖ: 09.10.2000

    1999 Man (EP)

    VÖ: 01.06.2000

    Jet Age

    VÖ: 18.11.1997