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    Amen
    Death Before Musick

    VÖ: 05.04.2004 | Label: Columbia/Sony
    Text:
    10 / 12

    Toll produzierte, eingängige, tanzbare, radiotaugliche Scheiße gibt es genug. Die Zeit ist reif für Kalifornisches Punkcore-Geknüppel.

    Casey Chaos hat permanent Schnittwunden und Prellungen. Stürmt er doch manchmal ohne Setlist auf die Bühne und gerät derartig in Rage, dass er erst nach einer Stunde wieder aufwacht. Seit drei Platten bauen Amen ohne Pause Aggressionen ab, die reichen würden, um einem schmierigen Geschäftshai tagelang ohne Pause auf die Fresse zu hauen. Aber niemand nimmt das so wirklich wahr. Waren es die brennende US-Flagge auf dem Debüt oder der damals noch am Fließband arbeitende Ross Robinson als Produzent, die Skepsis beim Hörer aufbauten? Nachvollziehbar wäre es, aber unnötig. Spätestens mit „Death Before Musick“ manifestieren sich Amen musikalisch wie auch textlich als Personifikation eines regelmäßigen, mitreißenden, schmutzigen, fast asozialen Kontrollverlustes. Hingabungsvoll und authentisch verwüsten sie den Globalisierungssupermarkt und treffen sogar Gleichgesinnte: Rage Against The Machine etwa in der Waffenabteilung („The Summer Of Guns“), Chaosästhet Marilyn Manson vor dem Schminkspiegel („Please Kill Me“), Herden von Anzugträgern in der tanzbaren Rockabteilung („California’s Bleeding“) oder pogende Hardcorechöre am Gemüseregal („Hello (One Chord Lovers)“). Das Geld in den Kassen verbrennen übrigens die jungen Jello Biafra und Henry Rollins, denen Amen 2004 erstaunlich nahe kommen: „Bring me the head of Roman Polanski! Bring me the legs of Fred Astaire!“ Zeilen wie diese aus dem rasendschnellen „Bring Me The Heads“ sind die Krönung eines respektlosen Rundumschlages, getrieben von purem, ehrlichem Zorn.

    weitere Platten

    dto.

    VÖ: 01.01.1999