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    1208
    Turn Of The Screw

    VÖ: 09.02.2004 | Label: Epitaph/SPV
    Text: Oliver Uschmann
    6 / 12

    Im Rahmen ihres Genres haben 1208 in der Tat an sich gearbeitet und ihren Melodypunk mit Rock und ein wenig Atmosphäre und Abwechslung angereichert.

    Wenn ein Presseinfo moralische Werte wie die Punk-Integrität stark betont, hat meistens die Musik zu wenig Gewicht für einen großen Wurf. So auch bei 1208, der Blaupause einer grundsoliden, unspektakulären Melodypunkband in der Tradition von Pennywise oder No Use For A Name. 1208 nehmen allerdings häufig den Fuß vom Gas, lassen die galoppierende Trommel zu Hause, versuchen sich im kompakten Midtempo und legen Wert auf versierte Melodien und eine Portion Rock. Am besten sind sie immer dann, wenn sie die engen Genrepfade ein wenig stärker verlassen, so etwa im rock’n’rollenden Titelstück oder dem mit Piano einsteigenden, etwas vielseitigerem und zwingendem Ohrwurm „My Loss“. Und mit „The Saint“ gibt es sogar eine Streicher-sentimentale ‚Ballade‘. Die hier lächerlich abgegriffen wirkenden, sicher gut gemeinten und in „Next Big Thing“ MxPx wiederholenden Rebellionsgesten gegen Superstar-Gebahren und Autoritäten haben allerdings nichts mehr mit der Radikalität und Konzeption dessen zu tun, was der Onkel des Sängers – Greg Ginn von Black Flag – damals mit seiner Band und seinem Label ‚SST‘ in die Welt gesetzt hatte. In ihrem Genre aber, das auf seine eigene Art ja nun auch seit langer Zeit sympathisch trendunabhängig und stoisch arbeitet, werden sie sich wegen ihres spürbaren Händchens für haften bleibende Melodien auf Dauer etablieren können. Darauf ein Ohhh und ein Ahhh.

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    VÖ: 01.01.1900