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    Probot
    Probot

    VÖ: 10.02.2004 | Label: Southern Lord
    Text: Ingo Neumayer
    Probot - Probot

    Dave Grohl zollt seinen Metal-Einflüssen Tribut, holt sich seine Idole ins Boot und lässt den 80er-Untergrund auferstehen. Hier kann man gut und gerne nostalgisch werden.

    Wer erinnert sich noch an die Schmidt-Folge, in der Manuel Andrack seinem Chef die verschiedenen Metal-Arten erklärte? Nun, hier passiert ähnliches, wenn auch mit dem großen Unterschied, dass Probot natürlich für die Wissenden geschaffen wurde und nicht wirklich als Einstiegshilfe ins Genre taugt. Doom und Thrash, harter Rock’n’Roll und eiskalter Rechen-Metal, hohes C und tiefstes G, Groovebeat und Doublebass – dies ist mitnichten bloß „Grohls Metal-Album“ geworden, dazu war der 80er-Underground, für den sein Herz schlug und schlägt, zu unterschiedlich: Bands wie Corrosion Of Conformity oder D.R.I. rissen Schranken zwischen dem Punk/Hardcore- und dem extremen Metal-Lager ein, Celtic Frost verbanden Thrash mit Avantgarde, Venom „erfanden“ den Black Metal. Und alle sind sie hier und dürfen die Lieder singen, die ihnen auf den Leib geschrieben wurden. In der Tat ist diese Platte auch ein Indiz für die Songwriterkünste des Herrn Grohl: Lemmys „Shake Your Blood“ könnte das leicht eingestaubte Motörhead-Liveset gut aufpäppeln, die Nummer für Lee Dorrian (Cathedral) schleppt sich herrlich doomschwer ans Licht, während der Opener „Centuries Of Sin“ (Cronos von Venom) und „Sweet Dreams“ (King Diamond) richtig schön evil ihre Protagonisten in Szene setzen. Zugegeben, nicht alles glänzt gülden: „Red War“, die Nummer mit Max Cavalera (der ohnehin in diese illustre Runde nicht so recht passen will) wirkt ziellos, und auch von „Big Sky“, dem Song für Tom G. Warrior, hatte man sich mehr finstere Apokalypse erhofft, stattdessen gemahnt er an den straighteren und längst nicht mehr so wegweisenden Celtic-Frost-Sound der Spätphase. Doch das fällt letzten Endes nicht weiter ins Gewicht, wenn man den Spaß und gleichzeitigen Ernst bei der Sache spürt, der diese Ruhmesplatte schuf. Grohl und seine elf Männer – sie sind Helden!