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    Tigerbeat
    13 Songs

    VÖ: 01.12.2003 | Label: Buback/EFA
    Text:

    Verdammt reife Leistung! Tigerbeat überspringen die Gesellenprüfung und stellen nach dem schon sehr ansprechenden Debüt „Nr. 1“ gleich ihr Meisterstück vor.

    Der Hang zum simplen Titel ist geblieben, aber die rotzigen und brachialen Elemente haben sich auf „13 Songs“ ein wenig in den Hintergrund geschlichen. Gut, der Bass röhrt hier und da recht fuzzig, die Gitarre reist mal kurz durchs Wah-Wah-Land und auch der Gesang von Frehn Hawel hat bei der Generalpolitur seine Ecken und Kanten behalten. Doch ansonsten hat die vom Trio zum Quartett angewachsene Hamburger Band ihren knackigen Rock zwischen swingenden Sixties und breitbeinigen Seventies mit beeindruckender Perfektion eingespielt. Kein krachiges Scheppern oder grelle Feedbacks, stattdessen bis ins letzte Detail ausgearbeitete Arrangements und Vokalharmonien, keine halsbrecherischen Breaks, sondern geschickte kleine Rhythmusverschiebungen beim Übergang von Strophe zu Refrain, die den perfekten Flow der Songs gewährleisten. Der keineswegs brave, aber eben maximal differenzierte Sound schafft Freiräume für Tastenmann Stefan Nielsen, der für eine Prise Motown-Flair sorgt und den eh schon sehr warmen Sound fast zum Siedepunkt bringt. Dazu ein lässiger, doch höchst kraftvoll pumpender Beat, der dem Namen der Band alle Ehre macht, und präzise zugeschnittene Riffs. Und Tigerbeat können weit mehr als nur cool geradeaus rocken, neben wirklich guten Abgeh-Stücken haben die Jungs auch andere Farben auf ihrer Palette: „…If For One Time We Don’t Fight“ oder „Yours Sincerely“ sind großes Rock-Kino mit Streichern, die gekonnt auf dem schmalen Grat zur pompösen Cheesyness spazieren, „Beat Me ‚Till I Understand“ könnte auch von einer coolen New Yorker New-Wave-Combo stammen, „All That Glitter’s Not Gold“ ist epische Zeitlupen-Psychedelia vom Feinsten und für breitwandige Soundexkursionen wie „Come On“, „Alright“ oder „Re-Release“ sollte man den Super-Audio-Plattenspieler erfinden. Der deutsche Rock’n’Roll hat neue Helden!

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    No. 1

    VÖ: 22.02.2002