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    The Rapture
    Echoes

    VÖ: 20.10.2003 | Label: Motor/Universal
    Text: Tino Hanekamp
    11 / 12

    Eine Band aus San Diego macht hysterische Tanzmusik, die großartig ist, weil sie weh tut und weiter geht.

    Nicht geschlafen. Die Hände zittern. Das Herz schlägt mit 160 bpm. Die letzte Nacht ist Nebel und die nächste dämmert schon heran. Du musst tanzen und schreien, damit du merkst, dass du noch lebst. Der erste Longplayer von The Rapture fühlt sich an wie ein hysterisches Fieber. Einer singt mit greller Stimme wie ein aufgeputschter Robert Smith. Es knallen scharfkantige Maschinen-Beats. Die Riffs fräsen. Der Bass ist Funk. Das ist Rockmusik mit Techno-Unterbau, Diskomusik mit Punk im Blut. Hat man so noch nicht gehört. The Rapture rasen in die gleiche Richtung wie Radio 4 und Hot Hot Heat, kommen aber viel weiter. Lassen den Pop hinter sich. Gehen da hin, wo es weh tut, wo Schmerz Katharsis ist. Es ist nicht angenehm, „Echoes“ zu hören. Diese elf Lieder wühlen auf und selbst, wenn sich die Hast verlangsamt, bleibt die Musik ein emotionales Hyperventilieren. „Love Is All“ ist ein Flehen. Das unglaubliche „House Of The Jealous Lovers“ geht so heftig nach vorn, dass es selber nach Atem ringt. Und „I Need Your Love“ gibt sich als kajalverschmierter Discohit. Überhaupt: die Disco. Da kann man jetzt wieder hingehen – mit dieser Platte. Produziert hat sie das New Yorker Beatbastel-Duo DFA (Radio 4, Primal Scream). The Rapture gibt es seit zehn Jahren. Bisher erschienen in England und Amerika zwei EPs („The Mirror“ und „Out Of The Races And Onto The Tracks“), die ahnen ließen, was da kommen würde. Hier ist es. Vielleicht wird dieses Album ein Klassiker wie Televisions „Marquee Moon“ und Gang Of Fours „Entertainment!“. Im Moment knallt es höllisch.

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