0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Aqualung
    Still Life

    VÖ: 02.02.2004 | Label: WEA
    Text: Armin Linder

    „Still Life“, ruhiges Leben. Jedoch auch: immer noch Leben. Aber ist das wirklich noch lebendig, atmend, existent? Oder nicht eher schon an der Schwelle zum Herzstillstand?

    Es gibt auf dieser Welt ein paar Dinge, die passen einfach nicht zusammen. Wirklich nicht. Käse und Marmelade. Bier und Bananensaft. Aqualung und Autowerbung. Wieso man sie trotzdem nicht voneinander fern hält? Nun, Menschen denken seltsam. Anders ist es nicht zu erklären, dass Matt Hales mit seiner Debütsingle „Strange And Beautiful (I Put A Spell On You)“ damals mit einem VW-Werbespot in jenes Rampenlicht gerückt wurde, in das er ganz und gar nicht hinein gehört. Denn das, was der Brite mit seinem One Man And His Sorrow-Projekt Aqualung ersinnt, verlangt eher nach Kerzen statt Scheinwerfern. Nach Lufthauch statt Fahrtwind. Nach Rotwein statt Motorenöl. Und nach stillem Kämmerlein statt blankem Asphalt. Und auch wenn Matt Hales anders als bei seinem selbstbetitelten Debüt diesmal einige Studiomusiker um sich geschart hat, ist von denen kaum etwas zu hören. Noch reduzierter, noch nackter geht der Brite auf „Still Life“ zu Werke. Er hat eingesehen, dass die verhuschten Beats seine traute Einsamkeit damals nur gestört haben und lässt so oft nur seine jammernde Stimme und ein zartes Piano erklingen. Im Opener „Brighter Than Sunshine“ ist noch alles in Ordnung, seine Verehrteste bei ihm und Matt Hales bester Dinge. Doch er zweifelt. „Love will remain a mystery“ stellt er dann fest. Und merkt plötzlich, wie vergänglich Glück doch sein kann. Niedergeschlagen suhlt er sich folglich in Elegien, die jede Tränendrüse bis auf den letzten Tropfen auswringen. In „Left Behind“, einem verzweifelten Hilferuf an die Welt da draußen. In „Breaking My Heart Again“, das ihm jeglichen Mut nimmt. Und vor allem in „Easier To Lie“, der neuen Nationalhymne fürs Land der gebrochenen Herzen. Matt Hales mimt ihren Vorsteher, den ewig Unglücklichen, den notorisch Verlassenen. Den armen Wicht, der Trost darin findet, sich selbst zu bemitleiden. Der Ärmste! Ob die Taschentuchhersteller wohl noch einen Werbesong brauchen?

    weitere Platten

    Memory Man

    VÖ: 24.08.2007

    dto.

    VÖ: 27.01.2003