David Holmes
Presents The Free Association

Der Mann kann viel, keine Frage. Legt sich nicht gerne fest, und sitzt trotzdem immer bemerkenswert fest im Sattel. Film-Fachleute schätzen seine experimentell angelegten Soundtrack-Kompositionen. DJs zehren von seinen Epochen umspannenden Compilations, die auf eine Plattensammlung immensen Ausmaßes schließen lassen. Ganz zu schweigen von seinen eigenen, immer der Party verpflichteten DJ-Sets, die zeigen, wo der Unterschied zwischen geschmackssicher und geschmäcklerisch liegt. Seine neueste Herausforderung heißt ‚The Free Association‘, was den Zusammenschluss mit Sängerin Petra Jean Philipson, Rapper Sean Reveron und Holmes‘ Composer-Kollegen Steve Hilton meint. Ein Bandprojekt, soso. Zu viert schlingert man da durch gekonntes 70er-Jahre Songwriting („Sugarman“), smoothen Downbeat („Wooden Heart“), auf alt getrimmten Soul („Pushin‘ A Broom“) und HipHop-Orientiertes („Don’t Rhyme No Mo“). Bis auf den relaxten Instrumental-Goover „Paper Underwear“ sind alle Stücke mit Vocals versehen, wobei Petra Philipson ihre an sich schöne Stimme zuweilen etwas zu exaltiert einsetzt. Stressig wird die Symbiose zum Glück nur einmal, wenn bei „Everybody Knows“ beide Stimmen mit dem heftigen Beat-Gepolter eher konkurrieren als harmonieren. Ansonsten ist das alles schön, abwechslungsreich und, ja, typisch David Holmes eben. Denn letztendlich klingt auch sein Band-Album ein bisschen nach Compilation…