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    The Twilight Singers
    Blackberry Belle

    VÖ: 10.11.2003 | Label: One Little Indian
    Text:
    9 / 12
    The Twilight Singers - Blackberry Belle

    Eine faszinierende Ode auf Zerfall und Düsternis: Im Halbschatten eines illustren Kollektivs hat Ex-Afghan-Whigs-Stimme Greg Dulli mehr als eine behelfsmäßige Versuchsanordnung gefunden.

    Kein Zweifel, er kann es noch. Ein wunderschön perlendes Piano-Intro und Wohlklang führen in die Irre, dann jedoch steigert sich der Opener „Martin Eden“ zum surrealen, vielschichtig gewebten Soundwall. Zu einer wahren Kathedrale von Song. Der Text ist eine nachtschwarze, im Unwägbaren gehaltene Abrechnung: „Black out the windows/ It’s party time/ You know how I love stormy weather/ So, let’s all play suicide“, haucht Greg Dulli leicht irr – und einen schaudert nicht zum letzten Mal im Verlauf dieser zweiten Twilight-Singers-Platte. Mit Halbschatten kannte er sich ja zuletzt schon aus, aber das hier ist schon ziemlich morbide. Ganz ähnlich wie bei Mother Tongue oder der Black Heart Procession werden Zwischenwelten beschrieben: rott, dem moralischen Verfall längst preisgegeben, gleichzeitig voller dunkler, billiger Verlockungen. Eine metropolitane Wüste, durch deren neonbeleuchtete Nacht der Ich-Erzähler und ein unterwegs aufgegabeltes Mädchen im Rocker „Teenage Wristband“ cruisen. Ungewiss bleibt, was er am Ende mit ihr anstellt, in irgendeinem Motel ohne Namen, während der Ventilator läuft und getrockneter Schweiß die Haut bedeckt. Das sinistre, fast gestöhnte „St. Gregory“, der Rhodes-verzierte Groover „The Killer“, der urplötzlich mit einem hymnisch himmelwärts strebenden Refrain überrascht – zeitlose, halluzinierte Alpträume allesamt, dynamisch umgesetzt von einer augesuchten Riege L.A.-Halbprominenz aus dem Dunstkreis von Jud und den Queens Of The Stone Age, die sich mit sowas bestens auskennt. Bei „The Killer“ wiederum brilliert Lapsteel-Guru Alvin Youngblood-Hart, und dem den Reigen beschließenden, abgründigen Schleicher „Number Nine“ leiht gar Mark Lanegan seine unnachahmliche Grabesstimme: „Devil – sweet talkin fly on the wall/ Blackberry belle of the ball/ Just like you told me – I’m gonna crawl.“ Wer könnte sowas glaubhafter liefern? Verstörung, die süchtig macht.

    weitere Platten

    Dynamite Steps

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