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    Azure Ray
    Hold On Love

    VÖ: 13.10.2003 | Label: Saddle Creek/Efa
    Text: Patrick Großmann
    9 / 12

    Auf ihrem ersten vollständigen Album für die Omaha-Posse experimentieren die Melancholikerinnen Orenda Fink und Maria Taylor erfolgreich mit vielfältigerer Instrumentierung.

    Schon die EP „November“ ließ erkennen, dass es nicht bloß die perfekt ineinandergreifenden, sanft schmeichelnden Singstimmen der beiden Akteurinnen sind, die man im Auge behalten sollte. Zerbrechliche, oft lediglich von minimalistischen Akustikgitarren begleitete Vertonungen von Innensichten, Zweifeln, emotionalen Zwischenwelten waren das. Klingendes Herbstlaub, das von schattigen Bäumen trudelt. Zeitlosigkeit. Fink und Taylor mögen gemerkt haben, dass es schwer werden würde, damit abermals über lange Distanz zu fesseln. So schimmern auf einem Teil der neuen Lieder Glocken, sorgen Drum-Loops für Bewegung, wie im rätselhaften Elektropop-Ausflug „New Resolution“, spendieren warm strahlende Streicher Weite, Trost und Geborgenheit. Durch den berührenden Titeltrack wiederum weht dylanesk eine Harp. Sogar ein wenig Sonne findet sich hie und da zwischen all dem Zwielicht: „If You Fall“ oder „Nothing Like A Song“ zum Beispiel sind klassizistisch (ca. Endsechziger) anmutende, beinahe vergnügte, beschwingte Retro-Pop-Miniaturen mit perlendem Piano, Drums und subtiler Orchestrierung. Die unbestrittene Stärke des ätherischen Doppels bleiben gleichwohl die wirklich intimen Momente. Momente, in denen man den Hauch des Atems förmlich spüren kann. Finger, die auf ihrem tastenden Weg über Griffbretter Spuren hinterlassen. Augenblicke wie das zauberhafte „Look At Me“, das von einer einsamen Heimfahrt zweier Gestrandeter kündet. Zartbesaitete Naturen dürften hier entrückt jauchzen. Der gröber gestrickte Rest gähnt.

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