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    Superjoint
    A Lethal Dose Of American Hatred

    VÖ: 21.07.2003 | Label: Sanctuary/Zomba
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Wieviel Hass fasst ein Mensch? Zu seinem 35. Wiegenfest schenkt uns Phil Anselmo ein Album, das nicht für fünf Cent versöhnlich oder geläutert klingt. Stattdessen verbeißt sich der König der Panteras ein Jahr nach dem Superjoint Ritual-Debüt in den nächsten, rohen Klumpen aus Feindseligkeit und Wut. Vom Start weg haut „A Lethal Dose Of American Hatred“ unerbittlich auf die Schnauze, nagt, bellt, keucht und grunzt sich Anselmo durch die 13 beinharten Knochen, dass man für ihn einen Zwinger klarmachen möchte. Zur Schau getragene Verletzlichkeit und Gefühlsduselei ist dieser Herren Ding nicht – das hier ist ein kompromissloser Gegenentwurf zu allem, was sich dieser Tage geschickt vermarkten ließe. Superjoint Ritual jagen lieber die Metalsau unerbittlich durch Louisiana und lärmen sich in einen fiesen Rausch aus Hardcore („Waiting For The Turning Point“, „Permanently“) und finster grollenden Grooves („The Destruction Of A Person“, „Personal Insult“). Oder kombinieren beides in groben Brechern wie „Never To Sit Or Stand Again“. In einigen äußerst plumpen, patriotischen Phrasen verleiht der überzeugte Südstaatler Anselmo dann noch seiner Sorge um System, Lebensstandard und -art seiner Landsleute Ausdruck. Abgesehen davon: Diese Platte macht ihren Titel zum Programm, brodelt so authentisch vor Ingrimm und zornig zeitlosem Metal, dass Jünger der legendären Righteous Pigs, von Slayer oder Black Flag sie lieben dürften.
    Stefan Layh 9

    Phil Anselmo kann den Schreihals nicht vollkriegen – zumindest was die Anzahl an Bands und Projekten angeht: Mit Pantera frönt er asozialem Stadion-Metal, bei Down suhlt er sich im Southern Hard Rock-Sumpf, während seine extreme und düstere Ader mit der Black Metal-Kapelle Eibon ausgelebt wird. Superjoint Ritual wiederum ist Anselmos zwischen-allen-Stühlen-Baustelle, die mit der bewährt weit offenstehenden Hassklappe zwischen den oben genannten hin- und hertaumelt. Und genau da liegt der Hund (aller Wahrscheinlichkeit nach ein Pitbull) begraben: Superjoint Ritual hat von allem etwas, aber nichts wirklich. Die Konsequenz, mit der der Anti-Gandhi (siehe hierzu exemplarische Songtitel wie „The Knife Rises“, „Dress Like A Target“ oder „The Destruction Of A Person“) sonst zu Werke geht, fehlt hier fast völlig. Die Riffs, mal geschreddert, mal geschwungen, sind untere Mittelklasse, die Produktion gleichförmig und spannungsarm, die Texte noch dämlicher als früher: „The american citizens are the most pissed off motherfuckers in the world“? Vielen Dank für diese Information. Dazu kommt, dass man sich hier so schnell wie nie zuvor an Anselmos ugly Organ satthört. Fucking hostile, das war einmal. Stattdessen heißt es hier: fucking boring.

    Ingo Neumayer 4

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