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    Schrottgrenze
    Vaganten und Renegaten

    VÖ: 26.05.2003 | Label: Meisterbetrieb/Alive
    Text: Petra Engelke
    8 / 12

    Der Name täuscht. Kein hingerotzter Deutschpunk-Galopp durch die Institutionen, sondern detailfreudiger Rock zwischen Hamburger Schule und Berliner Hinterhof.

    Vier Jungs aus Peine (mittlerweile dann doch Hamburg) haben sich nach diversen Wirrungen noch mal unter ihrem alten Namen zusammengefunden, um ältere und neuere Stücke der Öffentlichkeit preiszugeben. Doch weder Bandname noch -vergangenheit geben den Takt vor. Schon der Opener „Lila will heim“ geht ins Ohr mit Mitsumm-Gitarrenhookline und melancholischem Text. Tja, deutsche Texte: Keine Sorge, nicht so platt wie bei den Toten Hosen und nicht so jämmerlich wie bei dem Naidoo-Xaver. Ohne den intellektuellen Anspruch bei Blumfeld oder die Ironie der Ärzte. Aber eine hörbare Hoffnung. Es scheint, Melodieverliebtheit verscheucht bei dieser Band in schwachen Momenten den Wunsch, geradeheraus auf die Omme zu spielen. Das wird schon mal poppig bis zur Schmalzgrenze („Die Insel“), aber geht nicht drüber. Eine bekloppte Idee wie der Song über den Typen, der sich einen Adelstitel im Internet gekauft hat, wird mit Vorwärts-Rhythmus umgesetzt, der neu arrangierte Kracher „Gib mir Reibung“ kommt gar mit überdrehtem Gitarrensolo daher. Ruhigeren Nummern wie „Nachts“ hängt ein Hauch von „Wir reden jetzt mal über unsere Gefühle“ an – auch musikalisch gesehen. So liegen Schrottgrenze irgendwo zwischen Echt, Beatsteaks, Heinz Rudolf Kunze und Selig. Und da liegen sie gut.

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