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    Kelis
    Tasty

    VÖ: 08.12.2003 | Label: Virgin/EMI
    Text: Alex Brandt
    8 / 12

    Nach Überraschungserfolg und anschließendem Vollflop glückt Kelis mit Album Nummer drei die Metamorphose: „Tasty“ reflektiert überzeugend den Status Quo der Black Music-Szene zwischen HipHop, Soul und Funk.

    Mit Phrasen von der persönlich gereiften, erwachsen gewordenen Künstlerin dürfte Kelis in nächster Zeit öfter konfrontiert werden. Von der naive Hasstiraden brüllenden, buntgefärbten Göre, als die sie sich auf dem ersten Album „Kaleidoscope“ präsentierte, ist nämlich in der Tat nichts übrig geblieben. Knallhart aufs Wesentliche reduziert, gibt es auf „Tasty“ trockene Bouncerbeats, knisternen Electro, flirrende Basslines und betörende Soul-Vibes. Sonst nichts. Keinen Schnickschnack, keinen bemühten Crossover mit plakativen Gitarrenriffs. Im Hintergrund: Eine Handvoll ihr zuarbeitende Produzenten-Freunde wie (natürlich) The Neptunes, Rockwilder, Raphael Saadiq, Damon Blackmon oder OutKasts André 3000, die wissen, wie der Zeitgeisthase läuft und hier deutliche Duftmarken setzen. Den größten Pop-Appeal dürften neben der nur anfangs etwas sperrig wirkenden Single „Milkshake“ der Opener „Trick Me“ mit seinem leicht Ska-infizierten Rhythmus sowie der toll tanzbare Uptempo-Track „Millionaire“ mit Gastrap von André 3000 innehaben – doch auch die weniger offensichtlichen Nummern wie der angenehm unverschnörkelte Soul-Pop-Schieber „Protect My Heart“ oder das deliziöse „Flashback“ haben ihren ganz eigenen Reiz. Hätte man den Vorgänger „Wanderland“, der in den USA nicht ohne Grund gar nicht erst veröffentlicht wurde, nicht ohnehin schon längst vergessen – spätestens jetzt würde man es tun. Denn mit „Tasty“ wird Kelis einiges an Boden gutmachen können.

    weitere Platten

    Kelis Was Here

    VÖ: 08.09.2006

    Wanderland

    VÖ: 30.11.1999