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    Superdrag
    In The Valley Of Dying Stars

    VÖ: 19.05.2003 | Label: Arena Rock/Ryko/Zomba
    Text: Patrick Großmann
    8 / 12

    Gute Laune verbreiten, das können sie. Fein, dass nach „Last Call For Vitriol“ nun auch das gelungenere Indie-Debüt der Rocker aus Knoxville den Weg in die Läden findet.

    Dabei ist das Ganze ja eigentlich eine eher traurige Geschichte: Erst mit Lorbeeren überhäuft, wurden Superdrag von ihrem Majorlabel ‚Elektra‘ flugs des Spielfeldes, verwiesen als das zweite Album „Head Trip In Every Key“ keinen Hit zeitigte. Wir erinnern uns an die Herz erwärmenden Nada Surf, denen Ähnliches widerfuhr – und in der Tat: Dass solch ein ‚Abstieg‘ durchaus auch Energien und Biss freisetzen kann, zeigt sich hüben wie drüben. Besser als auf dem bei uns kurioserweise bereits vor einigen Monaten veröffentlichten, etwas höhepunktsarmen Nachfolger „Last Call For Vitriol“ kann der Südstaaten-Vierer seine Stärken, die irgendwo zwischen den Foo Fighters (generell), Weezer (Rhythmik) und den Beatles (Harmonik) liegen, hier voll ausspielen: „I want rock’n’roll but I don’t want to deal with the hassle / I know what I know but I don’t wanna feel like an asshole“, zieht John Davis, begleitet nur von einer angezerrten, warmen Achtel-Gitarre, anno 2000 einen Schlussstrich unter das unrühmliche Major-Kapitel – und schiebt mit dem griffigen „Keep It Close To Me“ frech einen echten Kracher nach. Sieht man von gelegentlichen Hängern ab, geht auch danach einiges. Bei „Gimme Animosity“ etwa erinnert Davis frappierend an Peter Gabriel, sänge der bei einer Indierock-Kapelle. „The Warmth Of A Tomb“ erfreut mit zartbitteren Akkorden, während das beschwingte „Bright Pavilions“ oder „Some Kind Of Tragedy“ einfach poppen und brutzeln, dass es eine Freude ist. Daran hat nicht zuletzt die offene Produktion von Nick Rasculinecz erheblichen Anteil. Selbst wenn man mit alledem kein Neuland mehr betreten dürfte: Das Leben macht wieder Spaß im Vierviertel-Takt. Gute Sommerplatte, das.

    weitere Platten

    Last Call For Vitriol

    VÖ: 01.01.1900