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    Inspectah Deck
    The Movement

    VÖ: 16.06.2003 | Label: Urban Def Jam/Universal
    Text:
    8 / 12

    Auf seinem zweiten Solo-Joint macht der (neben Genius/GZA) zweite Wu-Tang-Philosoph alles richtig und insofern vieles besser als seine latent verwirrten Crew-Buddies.

    Die große, globale, ultimative Wu-Tang-Weltherrschaft, die Ende der 90er Jahre von so ziemlich jedem ausgelobt wurde, der ein Mikro halten konnte, blieb ja nun aus. Inzwischen müssen die Brüder im nebeligen Geiste wieder etwas kleinere Brötchen backen und mit gewöhnlichen, oftmals nur am Rande beachteten Releases versuchen, ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen. Während sich dabei manche ziemlich dämlich anstellen und glauben, mit goldenen Kettchen und silbernen Zähnen mehr Eindruck zu schinden als mit guten Platten, macht der Inspectah das einzig Richtige: Er nimmt uns back to the old school. Die dicken Hosen waren seine Sache ohnehin nie so richtig, mittlerweile lässt er an der allgemein gültigen Großmannsucht des Wu-Tang Clans gar die ein oder andere Kritik durchblicken. So auch hier, auf „The Movement“. Darauf besinnt sich der famose Preacher-MC, der völlig zu Unrecht immer ein wenig im Schatten von O.D.B., GZA oder Method Man stand, auf seine eigentlichen Werte: Trockener, dunkler, simplifizierter, knurriger und präzise zusammen addierter HipHop trifft auf eine glasklare Stimme, die etwas zu sagen hat und das auch in einem brillanten Flow vorzutragen versteht. Es gibt kaum Feature-Auftritte, erst recht keine vom Clan, es gibt keine Gast-Produktionen vom sonst nicht weg zu denkenden RZA, und doch klingt diese Platte mehr nach der eigentlichen Idee von Wu-Tang als die letzten fünf Solo-Releases anderer Mitglieder zusammen. Das bedeutet zwar nicht, dass „The Movement“ irgendetwas böte, was man nicht schon vorher mal gehört hätte; gut ist sie indes allemal.