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    M 83
    Dead Cities, Red Seas & Lost Ghosts

    VÖ: 25.08.2003 | Label: Virgin
    Text: Wolfgang Kienast
    5 / 12

    Zwei junge Franzosen machen in Retro-Elektronik, ohne nach Kraftwerk zu klingen. Aber leider kann ihr neues Album nicht überzeugen.

    Anfangs irritiert das weitgehend instrumental gehaltene „Dead Cities, Red Seas & Lost Ghosts“, weil M83 (den Namen haben sie einer Galaxie in den Weiten des Weltraums entliehen) für ein paar Takte eine falsche Spur legen. Nach einem kurzen Intro mit zwitschernden Vögeln nämlich rockt „Unrecorded“, der zweite Track, erst mal richtig los, bevor das Stück mehr und mehr an Tempo und Dynamik verliert, um sich letztendlich in ambienten Soundlandschaften zu verlieren. Darin liegt dann auch der Schwerpunkt der Arbeit von Anthony Gonzalez und Nicolas Fromageau: Sie lassen ihre Synthesizer pluckern und pulsieren, verpassen ihnen einen warmen und organischen Charakter und kreieren mit ihrer Hilfe hübsche, ausufernde Klangflächen. Über weite Strecken klingt das Album folglich nach Mittsiebziger-Tangerine Dream oder Platten, die auf den deutschen Kraut- und Elektronik-Labels ‚Sky‘ oder ‚IC‘ veröffentlicht wurden. Interessant wird es da, wo zeitgemäße Click- und Störgeräusche auf das bisweilen recht konturlose Wabern treffen, bei „Be Wild“ zum Beispiel, nur sind solche Momente leider viel zu selten. Auch fehlt es weitgehend an Spannungsbögen – nicht alles, was organisch klingt, hinterlässt automatisch einen lebendigen Eindruck. Und so stellt sich viel zu schnell ein Gefühl von gepflegter Langeweile ein.

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