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    Travis
    12 Memories

    VÖ: 13.10.2003 | Label: Epic/Sony
    Text:
    9 / 12

    Weniger hymnisch und schwelgend ist das vierte Album der Berufsmelancholiker. Dafür gibt es die schlichte Schönheit des einfachen Songs ganz unverfälscht.

    Diese Platte – und die Zukunft der gesamten Band – hing am seidenen Faden, bildlich gesprochen. Ihr Drummer Neil Primrose verletzte sich bei einem verunglückten Sprung in einen Swimming Pool dergestalt, dass er über Wochen im Rollstuhl saß und die Gefahr bestand, dass er nie wieder würde Schlagzeug spielen können. Das gab den anderen erstmals seit Jahren Zeit, sich zurückzulehnen und zu reflektieren. Und dabei kam vor allem eines raus: Fran Healy wollte weg von den „Lalala-Melodien“, wie er es nennt, kein zweites „Invisible Band“ machen, was der Fan zwar wunderschön fand, sie selber aber als Stillstand betrachteten. Nun also der Fortschritt, der in den Augen des Rezensenten aber kein wirklicher ist. Natürlich ist diese Platte kompromisslos schön. Natürlich schreiben sie Songs, die einen zärtlich streicheln. Natürlich ist das eine wunderbare Pärchenplatte. Und natürlich ist es bemerkenswert, wenn eine Band versucht, weiter zu kommen, auf einen Produzenten verzichtet, alles in die eigene Hand nimmt, nüchterner und direkter klingen möchte. Aber irgendwie ist dabei dieses Magische, dieses Flehende, dieses unglaublich Intensive ein wenig auf der Strecke geblieben. Diese schier zu Tränen rührenden Melodien, dieses verschwenderisch Schwelgerische ihrer früheren Songs wirkt nun introvertierter, weniger plakativ, in sich gekehrt. Sicher: Auch damit kann man warm werden, sehr warm sogar. Und doch wünschte man sich hin und wieder einen Song, bei dem man vor lauter Gefühl kurz aufjaulen möchte, der nicht nur einfach schön und ehrlich, sondern ein bisschen mehr ist. Das macht „12 Memories“ sicherlich zu keiner schlechten Platte – nur eben zu einer, die ein wenig hinter den zweifellos hohen Erwartungen zurück bleibt.

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