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    Godsmack
    Faceless

    VÖ: 23.07.2003 | Label: Motor/Universal
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Obwohl erstmals Tool-/Mudvayne-/King Crimson-Producer David Botrill am Mischpult saß und mit Shannon Larkin (Ugly Kid Joe, Souls At Zero) ein neuer Mann das Schlagzeug bedient, scheint bei Godsmack soundmäßig nicht viel passiert zu sein. Auch auf dem dritten Album der Bostonians erschlägt die Post-Grunge-Wucht von Tony Rombolas Gitarrenriffs den Hörer förmlich, während Bassmann Robbie Merrill für die nötige Fülle in der Tiefe sorgt. Über allem thront Sully Erna mit seiner speziell in „Changes“ und „Straight Out Of Line“ noch immer schwer an Metallicas James Hetfield erinnernden Stimme. Die ersten Nummern funktionieren wie gehabt nach der Dampfhammer-Methode. Dann aber wird mit dem sechsten Stück „Re-Align“ u.a. dank eines langen Gitarrensolos auf die Bremse getreten. Mit „I Fucking Hate You“ geht’s zwar gleich wieder voll auf die Zwölf, doch auf der zweiten Hälfte der CD gibt sich das Quartett so vielfältig und risikofreudig wie nie. „Releasing The Demons“ bietet Larkin anhand eines nervös-komplizierten, dabei immer interessanten Rhythmus‘ die erste große Bewährungschance, derweil der Frontmann mit dem für seine Verhältnisse anspruchsvollen und melodiösen „I Am“ glänzt. Die echte Überraschung stellen allerdings die beiden letzten Titel dar. „The Awakening“ ist ein nur von indianischen Gesängen sowie Percussion bestrittenes Zwischenspiel. Der melancholisch atmosphärische Abschluss „Serenity“ hingegen geht als veritable Ballade durch. Eine erfreuliche Abwechslung, die zeigt, dass die Band trotz ihres Erfolges spannend bleiben will und kann.

    Quintus Berger 9

    Schwer testosteronhaltiger Grunge-Metal in der Schnittmenge von Alice In Chains und Metallica: Das ist er, der Sound für heranwachsende Männer, die einen Ziegenbart immer noch für das ultimative Coolness-Indiz halten. Keine Frage, mit „Faceless“ haben Godsmack das aufgenommen, was manche „ein Brett von einem Album“ nennen würden. Wem das reicht, der braucht an dieser Stelle gar nicht weiter zu lesen. Alle anderen dürfen sich mit mir fragen, was bitte an diesem „Brett“ aufregend, vielfältig oder risikofreudig sein soll. Ich höre nur HiFi-Grütze mit einem sorgfältig berechneten Verhältnis von Härte und Melodie, viel tumbes Geriffe und null Variabilität im Gesang – und das gilt sowohl für die erste als auch die zweite Albumhälfte. Wie viele Männer mit geringer Körpergröße dünstet Godsmack-Sänger Sully Erna eine unangenehme Mischung aus Selbstherrlichkeit, Pathos und unausgeglichenem Hormonhaushalt aus, die auch hier wieder bestens zur Geltung kommt. „I fucking hate you, you’re such a liar“ posaunt er in „I Fucking Hate You“ heraus. Ja dann heul doch! Und was das anderthalbminütige Indianer-Interlude in diesem Album-Kontext zu suchen hat, sei auch mal dahingestellt.

    Alexandra Brandt 5

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