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    Black Milk
    Ultrawide

    VÖ: 22.07.2003 | Label: GUN/BMG
    Text: Armin Linder
    8 / 12

    Deutsche Bands können nicht sentimental rocken, sondern nur stumpf auf die Pauke hauen oder sich im Indie-Intellekt suhlen? Von wegen. Black Milk können, wenn man sie lässt.

    „Ultrawide“ hätte ein kleines Meisterwerk werden können. Schließlich sammeln die Dortmunder Black Milk auf ihrem Debüt nur das Beste vom Besten: Famose Songs wie den Opener „If The Gods (May Know Your Name)“ und mit Sascha Miskovic einen Sänger, der Jeff Buckley, Matt Bellamy und Ville Valo mühelos in einem einzigen Organ vereint. Kurzum: Alles, wovon ein hoch emotionales Album lebt, wenn man es denn leben ließe. Genau hier liegt jedoch der Haken. Mit dem Plattendeal in der Tasche haben Black Milk ausgerechnet Fabio Trentini an die Regler gelassen. Und wie man es von einem Mann erwartet hätte, für den bei den Labelmates Guano Apes und den Donots bislang das Motto „Fetter, lauter, besser“ galt, klingt die Produktion dann auch. Bei manchen Balladen bleibt hinter aufdringlichen Keyboard- und Gitarrenwänden nur noch die Hälfte der Faszination übrig, die Black Milk eigentlich ausstrahlen könnten. Ob die Band das so gewollt hat? Die frühen Demos der einst in der VISIONS-Unexplored-Section vertretenen Dortmunder klangen jedenfalls noch angenehm zurückhaltend. Ein Glück, dass der plötzliche Übereifer Kleinoden wie „Small Believer“ oder „Why I’m Here“ nichts anhaben kann. So bleibt „Ultrawide“ ein durchaus beachtliches Debüt, das aber letztendlich nicht nur ein lachendes und ein weinendes Ohr hinterlässt, sondern auch ein klein wenig Fassungslosigkeit.

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    Demo

    VÖ: 01.05.2000