Athlete
Vehicles & Animals

Wenn Musik als solche eine Wiese ist, sind Athlete eine bunte Raupe, die sich grinsend durch die Flora frisst. Auf ihrem Debüt machen die vier Londoner vor wenig halt, schlendern unbedarft durch die Stile und kreieren IKEA-Flickenteppich-Pop, der optimistisch in die Zukunft blickt. Mittels Akustikgitarren, leichten Rhythmen und sonnigen Melodien zwirbeln Athlete fein abgehangene Lieder zurecht, denen eine schläfrige, zufriedene Grundstimmung innewohnt. Eigentlich hätte „Vehicles & Animals“ ein Friede-Freude-Folk-Album werden können, würden nicht ständig krude Synthie-Sounds wie Amphetamin-gesteuerte Bienen durch die Kante schlackern. Meist schraffieren Athlete ihren Hübschklang auf, lassen wie bei „Beautiful“ dezente Dissonanzen einbrechen, um dann doch wieder in einen Hab-mich-lieb-ich-dich-auch-Refrain zu verfallen. Bei „New Project“ fangen sie plötzlich an loszurocken, was sie genau 30 Sekunden durchhalten, bevor dann wieder Vögel zwitschern und es in allen Ecken piept und ploinkt. Die selten zum Selbstzweck verkommenden Einschübe vertuschen, dass Athlete eigentlich in Akustik-Pop machen. Ist aber nicht schlimm. Klingt nämlich bemerkenswert hübsch.