Die Happy
The Weight Of The Circumstances

Das ominöse Album Nummer drei bedeutet auch für Die Happy Schluss mit lustig. Wir wollen was sehen für unser Geld – eine Forderung, die dem zumeist zufriedenen Publikum der Band recht ist, kann und muss in umsatzschwachen Zeiten wie diesen dem Label nur billig sein. Sicher: Durch unermüdliches Touren, Videorotationen und Marketingkampagnen hat sich die Band um Marta Jandová Namen und Freunde gemacht, doch von den Gold- und Platinzahlen, die beispielsweise die Guano Apes erreichen, ist man immer noch meilenweit entfernt. Und so nimmt der Albumtitel vorweg, was einen erwartet: Die Umstände lasten schwer, und so macht sich eine Mischung aus Pragmatismus und Fatalismus breit. Wenn schon, denn schon, lautet die Devise, und da Marta und Co. von der In-Crowd sowieso immer misstrauisch beäugt wurden, sagen sie nun kurzerhand tschüss zu ihren ohnehin nicht sonderlich stark ausgeprägten Alternative-Zügen und ordnen sich ein im Chartspop-kompatiblen Banalverkehr der Belanglosigkeiten. Das ist konsequent, macht „The Weight Of The Circumstances“ aber auch nicht besser. Neben sechs (!) Balladen, die sich mal mehr, mal weniger das zweifelhafte Präfix ‚Power-‚ verdienen, gibt es hier durch und durch harmlosen Poprock respektive Rockpop, der mehr oder minder zufällig bzw. zeitgeistkonform mit etwas härteren Gitarren daherkommt, ansonsten bei The Matrix, dem Produzententeam von Avril Lavigne, aber durchaus in den richtigen Händen ist – die etwas rauer rockenden Riffs in Nummern wie „Get Up“ oder „Take You On A Ride“ haben da bestenfalls Feigenblatt-Charakter. Dressed for success – mal schauen, ob das funktioniert…