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    Oleander
    Joyride

    VÖ: 01.07.2003 | Label: Sanctuary/Zomba
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    So macht Alternative-Rock mit latenter Metal-Kante Spaß. Irgendwie bleiben Oleander zwar nach wie vor eher biedere Vertreter der Rock’n’Roll-Garde, wenn man sie z.B. mit offenkundigen Vorbildern wie Soundgarden vergleicht. Aber wenn sie dann gleich zu Anfang so gekonnt wuchtig und eingängig nach vorne rocken wie mit „Hands Off The Wheel“ und „Don’t Break My Fall“, gehen einem schnell die Gegenargumente aus. „Fountain & Vine“ erinnert hingegen ein wenig an die Post-Grunge-Abräumer Candlebox. Die konnte zwar niemand richtig leiden, doch so einige gute Songs haben die unbestreitbar hinterlassen. „30 60 90“ klingt noch authentischer nach frühen Neunzigern, und damals hörten sich solche Bands eben alle an wie Alice In Chains. Das stört aber keineswegs, da ja heute keine Hundertschaften von AIC-Epigonen mehr unterwegs sind. Nein, das hier geht alles völlig in Ordnung, Thomas Flowers und seine Jungs haben sehr solide Arbeit abgeliefert. Aber ein nicht ganz unwesentliches Manko hat die Band aus dem kalifornischen Sacramento dennoch, und das sind fehlende Ecken und Kanten, irgendetwas, das diese seit über einer Dekade aktive Combo unverwechselbar macht. So ist „Joyride“ eine Sammlung von elf netten bis mehr als nur netten Songs, bei denen einem aber einfach nicht der Interpret einfallen will, wenn man sie in einem halben Jahr noch einmal wiederhören sollte.
    Dirk Siepe 8

    New Rock, Emo, Grunge und Metal: das sind die Zutaten, aus denen Oleander mal wieder ein knappes Dutzend überflüssiger Songs gestrickt haben. Zusammen mit unzähligen artverwandten Kollegen spielen sich die vier Amis schon seit einer ganzen Weile redlich und ehrlich den Arsch ab, bemühen sich um die richtige Mischung aus Härte und Emotionalität – und waren trotzdem nie ein Thema. Dabei sind Oleander weder gänzlich unfähig, noch ausgesprochen ärgerlich. Sie sind einfach nur langweilige Loser, die in ihrer grenzenlosen Beliebigkeit quasi die Summe aller durchschnittlichen Rockbands verkörpern, die es nie ins Fahrwasser der wirklich großen Namen (Alice In Chains, Bush, Live etc.) geschafft haben. Und das nicht etwa, weil die Welt so ungerecht und ignorant ist, sondern aus gutem Grund: Weil es von dieser Sorte Band einfach viel zu viele gibt. Zu viele, die handwerklich gut sind, aber keinen einzigen bemerkenswerten Song schreiben können. Zu viele, die ihre Gefühle herausplärren, ohne damit ernsthaft jemanden anzusprechen. Oleander-Songs vergisst man, noch während sie laufen. Deshalb sollen sie weggehen mit ihrem oberkörperfreien New Rock, mit ihren Power-Riffs, ihrer sauberen Angeber-Produktion und ihrer „Rainy Day“-Ballade. Weit weg.

    Alexandra Brandt 4

    weitere Platten

    February Son

    VÖ: 31.01.2000