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    The Gathering
    Souvenirs

    VÖ: 01.07.2003 | Label: Psychonaut/Soulfood
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Früher waren die Holländer einmal eine handfeste Heavy-Truppe, nun bezeichet das Quintett seinen Sound als ‚Triprock‘. Die Beschreibung ist recht treffend, bewegt man sich doch zwischen Portishead, Paradise Lost als auch neueren Tori-Amos-Platten. Die letzte Referenz greift speziell deswegen, weil Sängerin Anneke van Giersbergens Organ bei Stücken wie „Even The Spirits Are Afraid“ eine frappierende Ähnlichkeit mit der Stimme und Intensität der rothaarigen Amerikanerin aufweist. Dazu kommen Samples und Drumloops galore – die Gruppe hat ihren Ideen, ihrer Kreativität und der Freude an Experimenten uneingeschränkten Lauf gelassen. Erfrischenderweise schert man sich einen Dreck um jene Konventionen, die Bands aus diesem Sektor normalerweise einengen. Die Gitarre, eigentlich das wichtigste Instrument der härteren Fraktion, steht weit im Hintergrund, wenn Songs à la „These Good People“ oder „Broken Glass“ erstklassig grooven. Weitere Höhepunkte einer mutigen, durchgehend integeren CD sind das Titelstück und das folkige „You Learn About It“. Diese zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie sehr The Gathering nicht nur als Interpreten, sondern auch als Komponisten gewachsen sind. Alle Lieder sind komplex, aber immer nachvollziehbar, perfekt ausarrangiert und dennoch voller Emotionen. Hut ab!

    Quintus Berger 9

    Die trippige Rockmusik auf dem Gathering-Album „How To Measure A Planet“ war 1998 ja noch irgendwie cool, weil neu und überraschend und zweifellos stimmig zusammen gelötet. Jetzt hingegen, wo man die Holländer ‚Pioniere des TripRock‘ schimpft, geht es einem ziemlich schnell auf den Sack, dass sie nie so richtig den Popo aus den Puschen kriegen. „Souvenirs“ wirkt, als ob gelangweilte Elfen ein paar wohlfeil austarierte Herzschmerz-Rocknummern aufgenommen hätten. Schön, rund und konsequent breiig. Und dummerweise wird man den Eindruck nicht los, dass dort, wo es drauf ankommt, beim Songwriting nämlich, so ziemlich jede zündende Idee fehlt. Die Space-Gitarren mäandern und plinken reichlich lustlos vor sich hin, die ambienten Keyboard-Flächen hat man auch schon spannender gehört, und der Gesang von Anneke van Giersbergen verliert sich leider allzu häufig im weinerlichen Kreißsaal-Geseufze, das eher an eine komplikationsreiche Zangen- als an eine harmonische Unterwasser-Geburt erinnert. Ständig fragt man sich: Ja, wo will sie denn hin, die Stimme? Gibt es da noch Harmonie? Und wie passt das zu dem schläfrig vor sich hin spacenden Gesamtsound? Okay: Es mag sicher Fans geben für so was. Vielleicht können die ja erklären, wofür man eine solche Platte braucht.

    Sascha Krüger 4

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