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    Flint
    Device #1

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Polydor/Universal
    Text:
    8 / 12

    Keith Flint ist die Blaupause des Neuzeit-Punks. Was man bei Prodigy aber nur ahnte, wird auf seinem Solodebüt Gewissheit: Dieser Punk meint es Ernst.

    Musikjournalisten unterhalten sich ständig über kommende Platten, das liegt ja in der Natur der Sache. Häufig wird gestritten, dem anderen jegliche Fachkenntnis aberkannt oder darauf hingewiesen, dass man ja sowieso alles viel besser weiß. Selten indes waren sich die selbst ernannten Kritiker derart einig: „Das ist ja gar nicht so schlimm wie befürchtet“, war das einhellige Urteil, das einem in den letzten Wochen immer wieder begegnete. Keith Flint war offensichtlich nicht viel zuzutrauen, galt er doch lediglich als nervös shoutende Hüpfdohle, als vokalistischer Erfüllungsgehilfe des Prodigy-Kopfes Liam Howlett. Denkste: „Device 1“ ist richtig cooler, moderner und beherzt zupackender Punkrock mit ordentlich Schmackes, Drive und Druck. Singen kann der Herr Flint natürlich nicht für fünf Pfennig, auch hier wird eher zügellos und kantig drauflos gebrüllt. Aber das macht bei seinem Punch-Punk auch durchaus Sinn und ist in Kombination mit seiner krachig polternden Band und der herrlich naturbelassenen, kernigen Produktion von Killing Joke-Bassist Youth sogar ein rechtes Vergnügen. Obendrauf gibt es ein paar weirde Soundspielereien und richtig gute, gekonnt komponierte Songs zwischen Uptempo-Gehacke und derben Noiserock-Einschüben, und prompt hat man ein durchweg gutes Album, das so wohl kaum jemand erwartet hätte. Ein massiver Brocken ist das, ein wahrer Spaß für jeden, der unkomplizierte, unprätentiöse und gerade heraus gerotzte Gitarrenmusik mag. Da vergisst man glatt, dass das letzte Prodigy-Album auch schon wieder sechs Jahre alt ist…