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    The Waterboys
    Universal Hall

    VÖ: 21.07.2003 | Label: Puck Records Limited/Alive
    Text: Quintus Berger
    8 / 12

    Zurück zu folkigen Klängen: 80er-Star Mike Scott schafft es noch immer, den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Doch Vorsicht bei der Message…

    Nach dem eher rauen Comeback „A Rock In A Weary Land“ kehren die Waterboys knapp zwei Jahre später mittels einer oft angenehm nackten, Folk-lastigen sowie großteils akustischen Platte zurück. Einzig „Seek The Light“ kommt als schnellerer, leicht chaotischer Stadion-Rocker daher, der Rest der Stücke wirkt deutlich introvertierter wie etwa das epische „Peace Of Iona“ oder das wunderschöne, leider etwas kurze Pianostück „I’ve Lived Here Before“. Bei dem ruft der beschwörende Gesang des Schotten Mike Scott doch glatt Gänsehaut hervor. Ein früheres Waterboys-Mitglied, Fiddle-Spieler Steve Wickham, darf für diverse Einsätze in den Schoß der Gruppe zurückkehren und hat u.a. bei „Always Dancing, Never Getting Tired“ bzw. dem Instrumental „The Dance At The Crossroads“ bemerkenswerte Momente. Letztlich ist allerdings auch dieses Werk eine Ein-Mann-Show. Scott bestreitet das Gros der Instrumente, hat fast alle Nummern im Alleingang verfasst und singt, z.B. bei „e.b.o.l.“ oder dem mächtigen Titelstück, mit so viel Überzeugungskraft wie zuletzt auf dem grandiosen „Fisherman’s Blues“-Album. Was indes wirklich sauer aufstößt, ist der religiöse Schmonz, den der gute Mann in Liedern vom Schlage „Christ In You“ zu verbreiten sucht. Ob es daran liegt, dass der Spät-Hippie nun schon seit zehn Jahren wieder in der Heimat lebt, wo er sich der spirituell angelegten, reichlich weltfremden ‚Findhorn‘-Kommune angeschlossen hat? Egal, am einfachsten dürfte es sein, nur auf die schöne Stimme zu achten, nicht unbedingt auf alles, was sie absondert.

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