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    GZA/Genius
    Legend Of The Liquid Sword

    VÖ: 21.05.2003 | Label: Motor/Universal
    Text:
    8 / 12

    Wieder einmal ein Solo-Joint vom großen Nachdenker der Wu-Tangs. Dieser fällt überraschend konventionell und gefällig aus. Und ist eben deshalb richtig gut.

    Er gilt ja als Philosoph unter Spacken, als derjenige, der als einziger des Wu-Zirkels wirklich in der Lage ist, komplexe Gedankengänge auf den Punkt zu bringen, mit Metaphorik zu spielen, ernsthafte Problemen zu benennen. Bislang tat er das in einem Soundkostüm, das mit Eastern-Filmsamples, krumpeligen Beatstrukturen und angsteinflößenden Sound-Entwürfen so abstrakt wie einzigartig war. Jetzt erzählt er die „Legend Of The Liquid Sword“ einmal neu. Ein bisschen Klaustrophobie ist schon noch da, aber größtenteils gilt: Der Sound ist aufpoliert, soulful und extrem auf den Punkt gebracht, die Beats rollen gerade und erinnern eher an den poppigen Pete Rock oder die jazzigen Brand Nubian als an den verquasten Wu-Tang-Kosmos. Die Idee scheint klar: Textlich auch fürderhin heiße Eisen anpacken und diese in einen Kontext stellen, der es auch HipHop-Nebenbeihörern ermöglicht, sein Tun zu verstehen. Gerade mal an einen einzigen Song durfte Producer-Daddy RZA Hand anlegen, ansonsten lässt der nonchalant vor sich hin erzählende Schlaukopf überwiegend Newcomer aus der zweiten Reihe ran. Selbst mit Gast-Auftritten, die ja inzwischen so was wie der notwendige Motor für Hitgarantie sind, hält er sich zurück. Ein paar Wu-Freunde hat er sich zwar eingeladen, doch ansonsten gibt es die clever verpackten Gedanken eines zweifellosen Wort-Genies im Alleingang. Ungeschönt, unverfälscht, unbemüht. Und damit so authentisch und erhebend, wie man es im HipHop derzeit selten findet. Fazit: No vision, but still on a mission.

    weitere Platten

    Liquid Swords

    VÖ: 30.11.1999

    Beneath The Surface

    VÖ: 01.01.1999