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    Molotov
    Dance And Dense Denseo

    VÖ: 26.05.2003 | Label: Polydor/Universal
    Text:
    3 / 12

    Nicht zu fassen, wie sehr eine Band von einem Album zum nächsten die Kreativität verlassen kann: elf rudimentäre Songentwürfe ohne eine einzige richtige Idee.

    Das versteh mal einer: Auf den ersten beiden Alben schien das mexikanische Quartett von der zentralamerikanischen Rock-Muse geküsst wie kaum eine andere Band. Kontroverse, politisch motivierte und doch sehr humorvolle Texte bahnten sich da ihren Weg über eine eklektisch interessante Mischung aus Funk, Metal, Alternative Rock und äußerst mitreißenden lateinamerikanischen Rhythmen. Und jetzt? Wird die mexikanische Herkunft größtenteils verleugnet – zumindest musikalisch. Es gibt eine so unausgegorene wie unspannende Mischung aus Crossover, 08/15-Punkrock, ein bisschen Electro-Geflimmsel und bemüht und unelegant eingestreuten Mariachi-Elementen. Okay, die Texte mögen immer noch sehr ambitioniert und tiefgründig sein, doch um das zu goutieren, müsste man schon fließend spanisch sprechen. Wer das nicht tut, hört auf die Musik. Und die ist schlimm, ziemlich mittelmäßig produziert und so überflüssig wie die mehrstündigen Warteschlangen an Tijuanas Grenzübergang. Das wirkt alles so schrecklich gewollt, unecht und penetrant zeitgeistig zusammen geklaubt, dass man ihr aufdringliches ‚fishing for coolness’ nur damit erklären kann, dass Molotov der Erfolg der letzten Jahre offenkundig zu Kopf gestiegen ist und sich eine selbstzufriedene Bräsigkeit breit gemacht hat. Raus aus der Innovationskiste, rein ins Kröpfchen all jener Bands, bei denen man hofft, dass sie irgendwann mal wieder zu alter Größe finden. Hört man „Dance And Dense Denso“, so muss man indes befürchten: Das wird nix mehr.

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