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    The Oliver Twist Band
    New Tricks And Traps

    VÖ: 06.06.2003 | Label: Rakete/EFA
    Text: Tino Hanekamp
    8 / 12

    Vati hat’s schon immer gewusst: „Warum sollen wir denn nach England fahren? Schön ist es gleich da hinten, du weißt es nur noch nicht.“

    The Oliver Twist Band kommen aus Köln, und darüber sparen wir uns jetzt mal verwunderte Worte, denn wie jüngst der Trommler von Tigerbeat richtig bemerkte, muss man gar nicht so ein Gewese darum machen, wenn mal was heißes, originäres, knalliges aus Deutschland kommt, denn das gab’s schon immer, es wurde medial nur größtenteils ignoriert: siehe The Robocop Kraus (bitte jetzt huldigen). The Oliver Twist Band klingen auf ihrem dritten Album ein bisschen wie The Robocop Kraus vor ihrem atemraubenden Album „Living With Other People“ – nackter, krasser, kälter. Die Haltung ist Punk, die Musik ein hyperventilierendes Drücken, atonales Auflehnen, reine Energie, vorgetragen mit offenem Hemd und Blut am Schuh. Die Blood Brothers ohne Bass. Hier wird nicht gesungen, sondern krakeelt. Es gibt kein Schulterklopfen, sondern links und rechts was an die Ohren – klatsch, klatsch. Toll, wie beim Stück mit dem einprägsamen Titel „Manipulate The Image And Twist Fiction And Reality Into A Schizophrenic Time Slip“ ein Hooligan-Refrain in die nervenzerrende Kakophonie einbricht. Oder wie bei „And You U Will Never Walk The Streets The Way U Did“ die Lichter der Großstadt vorbeirauschen, bevor der Bandbus in die Glasfront des Karstadt-Hauses kracht. „New Tricks And Traps“ ist unbequem und aufkratzend. Es schmeißt Steine aufs Establishment.