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    Miracle Of 86
    Every Famous Last Word

    VÖ: 02.06.2003 | Label: Defiance Records/Zomba
    Text: Falk Albrecht
    8 / 12

    Freundlich-verzweifelter Emo mit Früh-Neunziger-Retro-Feel. Hübsch, aber nicht mirakulös.

    Natürlich, auch The Miracle Of 86 wollen nicht Emo sein und bezeichnen sich im selbst verfassten Info als Indierock-Band. Und natürlich: Man kann das so nennen. Da man aber heutzutage bei Indierock eher an vertracktes Gefrickel und bedingungslose Verkopftheit denkt, führt das ein wenig in die Irre. Denn kopflastig erscheinen die Songs auf „Every Famous Last Word“ nicht unbedingt, hier wird eher aus dem Bauch heraus musiziert. Und das mit einigem Charme! Sänger/Gitarrist Kevin Devine, auch als Solo-Künstler unterwegs, schafft es trotz zittrigen Timbres, nie in hohles Pathos abzudriften – selbst wenn man sich ganz selten an Dave Pirner von Soul Asylum erinnert fühlt. Etwas schmeichelhafter ist da schon die andere Band, die einem beim Hören dieses Albums hin und wieder in den Sinn kommt: Afghan Whigs. Und das liegt nicht nur an Devines markanter Stimme, sondern auch an der dichten Dynamik von Songs wie „Nice Shirt, Salvador Dali“ und vor allem „Keep On Charging The Enemy Until There Is No More Life“. Zwischendurch wird’s dann im Stil der Weakerthans aber auch mal etwas countryesker („Call Off The Cops“), bei „Knife“ mit Lalala-Chor verhalten fröhlich. Was der Band jetzt noch fehlt, ist eine unverkennbare Handschrift – aber das kann ja noch kommen.

    weitere Platten

    dto.

    VÖ: 23.08.2004