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    Rza
    The World According To...

    VÖ: 28.04.2003 | Label: Virgin/EMI
    Text:
    9 / 12

    Ein Ami im alten Europa: Der Wu-Tang-Vordenker besucht die hiesigen Speerspitzen-MCs und macht ein Multikulti-Album voller Fremdsprachen und Kompromisse.

    Okay, wollten wir jetzt ein paar Korinthen kacken, so müsste man sagen, dass der Albumtitel unzutreffend ist, denn bei den vorliegenden 17 Tracks handelt es sich genau genommen um ‚HipHop-Europe according to RZA‘. Aber das nur am Rande. Fakt ist, dass sich die europäische HipHop-Kultur dergestalt weiterentwickelt und diversifiziert hat, dass es offensichtlich auch den Altvorderen in Amerika nicht verborgen bleibt. Und so zog der Herr der spröden Loops und krumpeligen Beats von Schweden und England über Deutschland nach Frankreich und Italien, um mit einigen der regional besten (und natürlich bestverkaufenden) MCs einen ziemlichen Brocken Euro-Rap zusammen zu fummeln. Das Fazit vorne weg: Experiment gelungen, das Ding ist fett. RZA eben. So rau und doch geschmackvoll produziert nun mal kaum jemand im globalen HipHop-Game. Zumal es ihm gelingt, sich stilistisch und ästhetisch dem jeweiligen Oeuvre der gefeatureten Mikrofon-Artisten anzunähern. Will sagen: Seine Kollabo mit den französischen Düsterbuben IAM kommt dunkel und bedrohlich, die mit der Saian Supa Crew fett und gewöhnlich, jene mit Schmalzlocke Xavier Naidoo sweet und versöhnlich, und die mit Kool Savas hart und prollig. Sonst noch mit im Boot: Blade, Skinnyman, Passi, Curse und ein gutes Dutzend weitere, wobei man auf manche auch gerne verzichtet hätte. Womit wir beim einzigen Kritikpunkt wären: Das ist zu viel. Zu viele MCs, zu viele Tracks, zu viele Stile, zu viele Regional-Kompromisse, die aus der Platte zwar eine funktionierende Compilation, aber leider kein homogenes Album machen. Doch allein für die Idee und die Umsetzung gibt es von hier aus ein: Maximum Respect, Bro‘.

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